Die Trinkwasserressourcen sind auf der Welt ungleich verteilt und jährlich sterben rund 1,5 Millionen Menschen an den Folgen von verunreinigtem Wasser. Gerade in hochgelegenen Gebieten oder Wüstenregionen lässt sich der Zugang zu Frischwasserströmen oftmals nur schwer für größere Menschenmengen sicherzustellen. Ein Wissenschaftler aus St. Petersburg will das nun ändern, in dem er die Wassertröpfchen direkt am Himmel anzapft. Das besondere an seinem Konzept ist jedoch, dass er die Wolken gleichzeitig auch noch als unerschöpfliche Quelle zur Stromproduktion nutzen will.
Die Idee dahinter ist folgende: In über 2000 Metern kondensiert Wasser zu kleinen Tröpfchen. Ein Ballon im Fesselflug schwebt durch diese Wolken und sammelt die Wassertröpfchen mit Hilfe eines großen, engmaschigen Netzes aus Plastik ein. Das Wasser, das sich im Gewebe verfängt, wird dann zur Erde geleitet, wo es in Wassertanks fließt und gleichzeitig noch einen Generator am Boden antreibt.
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So funktioniert der Wetterballon. Bild: AirHES
Der von Andrew Kazantsev entwickelte Prototyp füllt die angebundenen Wasserreservoirs pro Stunde mit ungefähr vier Litern Wasser.
Die Grundidee ist gar nicht mal so neu, denn als sogenannte Nebelsammler aufgestellte Netze an Berghängen werden schon länger in abgelegenen Regionen Chiles oder Eritrea eingesetzt, um die Bevölkerung mit frischem Trinkwasser zu versorgen.
Der Hauptunterschied ist jedoch, dass das Wasser bei der AirHES nicht durch den Luftwiderstand auf dem Weg zur Erde verdunsten kann, sondern schon in der Luft zur hydroelektrischen Energiegewinnung genutzt wird. Somit kann der Ballon kostengünstig und mobil überall eingesetzt werden, wo sich Wolken befinden.

Der Prototyp am Boden. Bild: AirHES
Nachdem Kazantsev und sein Team eine Machbarkeitsstudie veröffentlicht haben, sucht der Wissenschaftler jetzt per Crowdfunding nach Financiers.
Potentielle Investoren will er durch zwei weitere konzeptionelle Vorteile vom Fesselballon überzeugen: Die erzeugte Energie ist kostenlos und das Kraftwerk am Boden beansprucht nur minimalsten Raum zur Installation. Das Ziel: „Nachhaltig verfügbare Energie für alle, kostenlos.”
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