Dieser Hacker trollt IS-Twitterer mit Regenbogenfahnen und Schwulenpornos

Twitter ist für den sogenannten Islamischen Staat schon lange eines der wichtigsten Instrumente, um Angst und Schrecken zu verbreiten, vor allem aber, um neue Mitglieder anzuwerben. Enthauptungsvideos und fanatische Propaganda werden mit Hilfe der Plattform an junge, internetaffine Follower in aller Welt verteilt. Da Twitter mit der Prüfung und Löschung der immer neuen Accounts gar nicht hinterherkommt, versuchen die Hacker von Anonymous schon lange, den Dschihadisten zu schaden und deren Bekämpfung in die eigene Hand zu nehmen.

Nach den Anschlägen von Paris meldete Anonymous auch schnell Erfolge bei der Veröffentlichung und Löschung zahlreicher IS-Accounts, beschuldigte aber auch viele Unschuldige der Zusammenarbeit mit den Dschihadisten.

Videos by VICE

Der Nutzer WauchulaGhost, der sich als #GhostOfNoNation bezeichnet und anonym bleiben will, zählt sich ebenfalls zu dem Kollektiv und funkt dem IS auf etwas andere Art dazwischen: Seit Monaten hacken er und einige Kollegen Accounts von Daesh-Anhängern, um sie vor allem mit einem zu füllen: Pornografie und allem anderen, was Dschihadisten irgendwie zur Weißglut treibt.

Statt Suren aus dem Koran oder Mordaufrufen gegen irgendwen, den der IS gerade für ungläubig hält, finden die Besucher nun Anonymous-Banner, nackte Brüste und Profilbilder mit der Aufschrift “We Fuck Goats”. Zugegeben, Letzteres ist nicht der allerkreativste Umgang mit dem Thema Dschihadismus. Dafür ärgert er die Follower seiner Opfer gerne per PN und konfrontiert sie mit ihrem Extremismus.

Nachdem sich der IS zu dem Massaker mit 49 Toten im LGBT-Club Pulse bekannt hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis WauchulaGhost wieder zuschlagen würde. Am Sonntag bereitete er seine nächste Aktion vor und bat alle seine Follower, ihm Daesh-Accounts zuzusenden, die sich positiv über den Anschlag von Orlando äußerten. Kurz darauf waren deren Profile voll mit Pride-Fahnen, Solidaritätsbekundungen für die Opfer und Links zu Gay Male Tube:

Auf explizite Bilder verzichtet der “Geist” allerdings, um keine religiösen Gefühle zu verletzen und betont in einem Interview mit Newsweek, dass er nicht alle Muslime mit seinen Aktionen angreifen möchte. Ihm gehe es ausdrücklich gegen Dschihadisten, für die er den plakativen Spitznamen “#DaeshBags” benutzt—und darum, das Andenken der Opfer gegen Hassbotschaften zu verteidigen.