Dieser Mann braut Seinfeld-Bier aus Snickers und Schokoladen-Babka

In den neun Staffeln von Seinfeld gibt es zahlreiche erinnerungswürdige Momente, die irgendwie mit Essen zu tun haben. Ein kleine Brauerei aus Long Island hat sich genau davon inspirieren lassen.

Also: Hallo Newman! Oder sollten wir besser sagen: Brewman.

Videos by VICE

Die Kleinbrauerei Barrage Brewing Company aus East Farmingdale im US-Bundesstaat New York stellt derzeit zwei Biersorten her, die an Seinfeld angelehnt sind: Das Yada Yada Yada und das The Restivus. Beides sind Brown Ales und wurden mit Zutaten versetzt, die zu klassischen Zitaten der berühmten Serie wurden. Yada Yada Yada wird mit Snickers gebraut, The Restivus mit Schokoladen-Babka.

Das Yada Yada Yada wurde bereits im Mai 2014 das erste Mal gebraut und feierte in einem kleinen Pub in der Nähe, dem Morrison’s, Premiere. Die Jungs von Barrage haben das Rezept extra für ein Seinfeld-Event im Pub entwickelt. „Seit zwei Jahren veranstalten wir zusammen mit dem Morrison’s eine Art Seinfeld-Bier-Dinner. Zwei Monate vor der ersten Veranstaltung hatte ich die Idee, dass man ja auch für einen Gang ein witziges, besonderes Bier servieren könnte. Da haben wir uns Gedanken gemacht, wie so ein Seinfeld-Bier aussehen könnte”, erklärt uns Steve Pominski, Besitzer und Braumeister bei Barrage.

So entstand das Yada Yada Yada, das an zwei klassische Episoden der Serie erinnert: „Verrückt geworden” und „Die Yada-Yada-Yada-Sache”. Als es dann bei dem Fünf-Gänge-Menü im Morrison’s zum ersten Mal serviert wurde, drehten die Gäste „völlig durch”, erinnert sich Steve. „Und das ging immer so weiter. Eigentlich wollten wir das Bier nur einmal brauen, aber die Leute haben uns wieder und wieder nach unserem ,Snickers-Bier’ gefragt. Selbst jetzt kommen wir der großen Nachfrage kaum hinterher. Esist definitiv unser beliebtestes Bier geworden.”

Steve Pominski beer

Steven Pominski. Photo by the author.

Steve Pominiski selbst beschreibt das Yada-Bier als „flüssiges Snickers. Als ob jemand einen ganzen Haufen davon einfach eingeschmolzen und in ein Glas gegossen hat.” Dieser Jemand war kein Anderer als er selbst: Für jede Ladung Bier, circa 110 Liter, nimmt Steve fast drei Kilo Schokoriegel auseinander, bevor er sie dann während der Gärung zum Bier hinzugibt: „Das Bier wird trockengehopft. Wir nennen das ,Snickering’.”

Bei Polemski sind immer zwei Gärbottiche mit Yada voll. Außerdem führt er gerade Gespräche mit Zulieferern, um sich 20-Kilo-Kisten mit gemahlenen Snickers liefern zu lassen, da die Brauerei expandieren will. Da das erste Seinfeld-Bier so beliebt war, folgte auch gleich ein zweites: The Restivus. Im Dezember wurde diese Kreation bei einem Dinner im Morrison’s präsentiert. Auch hier war das Menü wieder von Seinfeld inspiriert: Mulligatawny-Suppe, Salat mit Roggenbrot-Croutons und Mackinaw-Pfirsichen.

Um mehr über das The Restivus, das Schokoladen-Babka-Bier, herauszufinden, haben wir mit Steve gesprochen.

MUNCHIES: Bevor wir über dein neues Bier sprechen, eine Frage: Welches ist deine Lieblingsepisode von Seinfeld? Steve Pominski: Oh man! Das ist echt schwer, da gibt es zu viele. Die Folgen, die wir als Namensgeber für unser Bier genommen haben, stehen auf jeden Fall ganz oben auf der Liste. Und natürlich die, in denen die Zutaten für unser Bier vorkommen. Aber ich kann mich echt nicht für eine entscheiden.

Euer zweites Seinfeld-Bier, The Restivus, habt ihr erst vor Kurzem der Öffentlichkeit präsentiert. Wie habt ihr es geschafft, ein Bier mit Schokoladen-Babka zu brauen? Ich bin bei verschiedenen Bäckereien vorbeigegangen und habe alle möglichen Babkas probiert, um den besten Geschmack zu finden. Eine ziemlich angenehmes „Forschungsprojekt”…

Und welcher Babka ist es geworden? Kaum zu glauben, aber wir haben den besten Babka bei Trader Joe’s um die Ecke gefunden. Die Backwaren dort sind echt nicht schlecht. Außerdem kann ich so immer rübergehen und einfach ein paar Babkas holen.

Wie viele Babkas hast du gebraucht? Zehn.

Wann hast du sie beim Brauen hinzugefügt? Während der letzten zehn Minuten des Kochens. Wir haben die Babkas gut ziehen lassen, bevor es in die Gärung ging.

Wir haben die Babkas in kleine Stücke gebrochen und in kleine Beutel aus Nesselstoff gepackt, die ein bisschen wie Socken aussahen. Das Bier konnte so durch den Stoff das Aroma der Babkas annehmen. Erst hatten wir Sorge, dass in den Babkas noch natürliche Hefekulturen wären, was dann dazu hätte führen können, dass das Bier sauer wird und einen schlechten Geschmack entwickelt. Aber das ist zum Glück nicht passiert.

Wie schmeckt das Bier? Großartig, meiner Meinung nach. Es schmeckt unglaublich nach Toffeebonbons, mit einer feinen Zimtnote und einer leichten Süße. Das Beste ist jedoch der Abgang. Einfach toll. Wie ein fluffiger Hefekuchen oder ein gutes Brot.

Und was denken eure Kunden? Genauso wie auch das Yada-Bier haben wir The Restivus beim Dinner im Morrison’s präsentiert. Die Leute waren also extra gekommen, um das neue Bier zu probieren. Anfangs hatte ich Angst, dass die Gäste zu hohe Erwartungen hätten und enttäuscht sein würden. Aber die Reaktionen haben gezeigt, dass das Bier wieder einmal ein Erfolg war. Als es das erste Mal die Runde machte, hörte ich, wie begeistert die Leute vom Schokotoffee-Aroma waren und von der cremigen Konsistenz des Bieres. Jeder hat es geliebt und wir werden es auf jeden Fall noch einmal brauen. Es passiert also gerade das Gleiche wie beim Yada-Bier.

Überrascht dich der Erfolg der beiden Sorten? Definitiv! Aber dann muss man auch sagen, dass unsere Stärke schon immer bei den dunkleren Bieren lag, Stouts und Porter. Eines unserer Biere, Tribal Cow, ist eine ziemlich verrücktes Milk Stout, das nach gerösteten Kokosraspeln und Karamell schmeckt. Außerdem haben wir ein Bier mit gesalzenem Karamell und Toffee im Programm. Die sind auch beide sehr beliebt.

Ich glaube, all unsere Biere sind toll, aber die dunkleren Biere sind am beliebtesten, weil sie einfach anders als ein normales Bier sind. Dunkles Bier hat oftmals diese Röstaromen. Wir versuchen, diesen Geschmack und den Alkohol etwas abzuschwächen, indem wir neue Aromen hinzugeben: Karamell, Rosinen, Toffee, weiße und dunkle Schokolade, geröstete Kokosraspeln. Als ich vor gut 20 Jahren mit dem Brauen angefangen habe, habe ich meistens Porter, Stouts, Brown Ales und dunklere englische Biere gemacht. Mit der Zeit lernt man dann, was funktioniert—und was nicht.

Beide Seinfeld-Biere sind Brown Ales. Was magst du an dieser Sorte? Ich glaube, sie kann am besten die ganzen Dessertaromen transportieren. Wenn man ein solches Bier als Stout oder Porter braut, dann riskiert man, dass die Röstaromen den Geschmack der Zutat verändern. Außerdem könnte es dabei auch passieren, dass der Körper zu robust wird. Den Geschmackskörper vom Brown Ale liebe ich einfach: Nicht zu schwer, nicht zu wässrig.

Wie stehen die Chancen, dass es ein drittes Seinfeld-Bier geben wird? Vielleicht eines mit Junior Mints oder Pizza Calzone? [lacht] Wahrscheinlich muss ich das jetzt machen. Ein Freund meinte sogar, ich soll es mal mit Bosco Schokoladensirup probieren. Wenn wir das machen, würde das aber das letzte Seinfeld-Bier sein. Wahrscheinlich würden wir es „Kein Bier für dich!” nennen.

Vielen Dank für das Gespräch, Steve.