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Dieser Teenager verbringt den Sommer damit, Basketball mit Hirschen zu spielen

Vor kurzem hat sich ein neugieriger Hirsch in den grünen Garten von Kelvin Peña im US-Bundesstaat Pennsylvania verirrt. Der Teenager aus East Stroudsburg war so begeistert, dass er sogleich ein Video von sich selbst und dem Hirsch tweetete, den er Money genannt hat und im Video als seinen „besten Kumpel” vorstellt.

„Ich will allen nur mal zeigen, wie ich so meinen Tag verbringe”, sagt er im Video und ist offensichtlich fasziniert davon, einem großen, gehörnten und sehr zahmen Tier so nahe kommen zu können. „Ich esse hier Cracker mit meinem Haushirsch.” Dann wirft er ein paar Kekse vor die Hufen von Money: „We be lit out here, man”, sagt Peña in bestem Rapper-Englisch. „We love the woods.”

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Vor etwa einem Monat ist Peña aus Texas nach Pennsylvania umgezogen (dessen Wapentier natürlich der Weißwedelhirsch ist). Als Motherboard ihn anrief, um ihn über seine viral gegangenen Hirsche zu befragen, erzählte er, dass er zuvor noch nie einen Hirsch aus solcher Nähe gesehen hat.

„Ich dachte mir, ich versuche mal, ihn zu füttern”, berichtete Peña. „Denn normalerweise laufen Hirsche ja sofort weg.”

Peña, der ab Herbst zur East Stroudsburg University gehen wird, hat die neugierigen Wesen mit Chips und Donuts mit Puderzucker gefüttert. In der Wildnis essen sie normalerweise Blätter, Eicheln, Zweige und Pilze—in den Kommentaren auf seinen Tweet musste Peña dementsprechend auch ein wenig Kritik einstecken, weil er seinen tierischen Freunden zunächst Junk Food vorsetzte.

Die Weißwedelhirsch-Populationen wachsen immer stärker an, und das aus mehreren Gründen: Erstens aufgrund der aktuellen Jagdpraktiken und -vorschriften. Zweitens haben die Tiere keine natürlichen Fressfeinde, einen großen Lebensraum und reichlich Nahrung. Dadurch nehmen die Hirschbestände immer weiter zu.

Einst war der Weißwedelhirsch in bestimmten Teilen der USA so stark überjagt, dass er beinahe ausgestorben wäre. Heute hingegen ist er eher wie ein Schädling, der sich vor allem in Stadtrandgebieten herumtreibt. Die Tiere fressen sich nämlich durch Gärten, wurden mit der Verbreitung von Borreliose in Verbindung gebracht und verursachen in ganz Nordamerika jährlich etliche Autounfälle.

2001 gab es in Pennsylvania etwa 1,5 Millionen Hirsche (30 pro Quadratmeile) und somit mehr als drei Mal so viele Exemplare wie zu der Zeit vor der Ankunft europäischer Siedler.

In manchen Städten wird deswegen jetzt in Erwägung gezogen, eine „städtische” Hirschjagd einzuführen.

Umweltschützer schlagen sich schon seit längerem mit den Auswirkungen der Überpopulation von Hirschen rum, da sie die Ökosysteme ordentlich aus dem Gleichgewicht bringen. Trotzdem ist es sicherlich faszinierend, einen Hirsch in seinem eigenen Garten anzutreffen, auch wenn es nicht der perfekte Lebensraum für diese Tierart ist.

„Sie haben keine Angst vor mir”, so Peña. „Deswegen haben wir diese besondere Verbindung.”

Wahrscheinlich ist es trotzdem besser, ihnen keine Donuts mit Puderzucker zu fressen zu geben.