Popkultur

Dieser Typ ist mithilfe von Heliumballons geflogen – und muss jetzt zahlen

Im Sommer 2015 stieg Daniel Boria nur mit der Hilfe von Dutzenden Luftballons gen Himmel. Unter ihm ein Gartenstuhl, über ihm die Ballons. In schwindelerregender Höhe flog der 27-Jährige dann über seine Heimatstadt Calgary. Unerwartete Winde brachten ihn vom Kurs ab und er sprang mit seinem Fallschirm wieder in Richtung Erde. Direkt nach der Landung klickten schließlich die Handschellen.

“Durch die Luft zu schweben, war unglaublich. Ich schaute hoch zu den Ballons, als einer von ihnen platzte und der Stuhl total ins Schwanken geriet”, erzählte Boria uns damals. “Meine Füße hingen einfach so runter. Ich hatte den gleichen Ausblick wie die Passagiere einer Boeing 747. Nur saß ich eben auf einem Gartenstuhl.”

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Boria setzte den beliebten Pixar-Animationsfilm Oben im echten Leben um, um Werbung für seine Reinigungsfirma zu machen. Damals sagte er, dass er auch ohne großes Werbebudget “so laut wie möglich” sein wollte.

Jetzt muss Boria allerdings trotzdem die dicken Scheine aus der Tasche ziehen: Nachdem er sich vergangenen Dezember des gefährlichen Betriebs eines Luftfahrzeugs schuldig bekannt hatte, verurteilte ihn ein Richter nun zu einer Geldstrafe von 25.000 Dollar (20.000 davon gehen an eine gemeinnützige Stiftung). Zusammen mit den 13.000 Dollar, die für die Ballons draufgegangen sind, hat ihn die Aktion also insgesamt satte 38.000 Dollar gekostet.

Laut CBC bezeichnete der Richter Bruce Fraser den Stunt während des Urteilsspruchs als “gefährlich”, “unverschämt dumm” und “präzedenzlos”. Boria, der sich inzwischen auch “Ballonatic” nennt, sieht die ganze Sache etwas anders.

Was für eine Aussicht | Foto: Facebook

“Warum besteigt man den höchsten Berg?”, fragte er vor dem Gerichtsgebäude. “Warum ist man vor 85 Jahren über den Atlantik geflogen? Warum spielen die Edmonton Oilers gegen die Calgary Flames? Ich bin nicht mit meinem Stuhl abgehoben, weil es so leicht, sondern weil es so schwer ist. Weil mit diesem Ziel das Beste unserer Energie und Fähigkeiten gemessen werden kann.” CBC zufolge wies Boria zudem darauf hin, wie lächerlich es sei, wegen eines Ballonflugs zur Rechenschaft gezogen zu werden. Er bereue nichts: “Die Brüder Wright bekamen ja auch keine Strafe.” 

In der Luft stellte der Unternehmer aber dennoch eine Gefahr da. Während seines Flugs hoben nämlich sechs Flugzeuge vom Flughafen Calgarys aus ab.

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