Erinnerst du dich noch an die Zeit, in der man als Musiker ein Instrument lernen, einen Vierspurrekorder bedienen und die Aufnahmen an potenziell interessierte Plattenlabels schicken musste? Die Zeiten sind nun glücklicher- bzw. unglücklicherweise vorbei und heutzutage kann sich jeder mit Zugang zu einem Smartphone oder einem Tablet, eine unbegrenzte Anzahl an Werkzeugen zulegen—und zwar egal wie es um die musikalischen Fähigkeiten bestellt ist. Dabei bieten jedoch nicht alle Apps die gleiche Qualität und die gleichen Möglichkeiten, also haben wir uns dazu entschlossen, hier die innovativsten zusammenzustellen. Aber denk bitte daran, von Zeit zu Zeit eine Pause einzulegen und dir ein bisschen Schlaf zu gönnen, OK?
GuitarToolkit
Die Tage, in denen du mit einem Metronom, einem Stimmgerät und einem Akkordbuch jonglieren musstest, sind vorbei, denn bei GuitarToolkit bekommst du all das in einem, ganz bequem auf dem iPad oder iPod. Die App ermöglicht dir nicht nur, mit deiner Gitarre zu arbeiten, sondern hat außerdem noch Einstellungen für Bass, Banjo, Ukulele, Mandoline—oder welches seltsame Instrument dieser obdachlos aussehende Typ in der U-Bahn-Station auch immer gerade spielt. Wenn dich das so richtig fesselt, kannst du auch auf die Premiumversion der App upgraden, die zusätzlich einen Drum Computer bietet, der so einfach zu bedienen ist, dass du wie ein Pro wirkst—selbst wenn du nicht mal die Sticks halten kannst.
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GarageBand
Was gibt es über das allgegenwärtige GarageBand noch zu sagen? Bevor es diese App gab, musstest du eine Menge Geld für eine ProTools-Lizenz und ein Interface bezahlen—mittlerweile scheint jedes Apple Produkt mit dieser Aufnahme-App ausgestattet zu sein, die so einfach zu bedienen ist, dass sie die gesamte Musiklandschaft verändert hat. Egal ob du eins der gesampelten Instrumente benutzt oder deine Gitarre einstöpselst, um mit den vielen eingebauten Amps und Effektgeräten herumzuspielen, die Einfachheit und Qualität dieser App sind einfach unübertroffen. Außerdem kannst du dein Meisterwerk einfach bei iTunes hochladen, was natürlich viel einfacher ist, als, sagen wir, Minidiscs auszutauschen. Nicht dass wir jemals welche davon benutzt hätten.
Scape
Wenn du mal über den Tellerrand herausblicken und neue Soundstrukturen erforschen willst, bist du bei Scape genau richtig. Die App wurde von Brian Eno und Peter Chilver entwickelt, wird als „Musik, die für sich selbst denkt“ bezeichnet und nutzt Formen und Farben, um wirklich einzigartige Kompositionen zu erschaffen, die auf einer Reihe an Interaktionen von Hintergrund und Elementen basieren. Außerdem hast du eine Reihe an „Emotional Tone Controls“, die die gesamte Stimmung des Stücks verändern können—und da alle Elemente miteinander interagieren, sind die Möglichkeiten für Kompositionen unbegrenzt. Mit anderen Worten, wenn du Formen hin und her bewegen kannst, kannst du beeindruckende Sachen erschaffen.
AmpliTube
Wenn du bei GarageBand alles aus den Möglichkeiten der virtuellen Tretminen herausgeholt hast, probier‘ AmpliTube aus, das von IK Multimedia entwickelt wurde—der gleichen Firma, die das ebenfalls großartige iRig-Interface herausgebracht hat. Hier findest du Unmengen an Effektgeräten und Amps, die dir erlauben jedes Genre auf der Welt zu meistern—und wenn dir das noch nicht genug ist, kannst du noch die legendären Soldano- und Apmpeg-Amps hinzufügen. Außerdem gibt es Signature-Settings, wie den AmpliTube Slash oder den AmpliTube Jimi Hendrix, die dir ermöglichen mit dem Set-Up solcher Legenden zu spielen, ohne ein Vermögen für Vintage-Equipment auszugeben. Das Ganze ist so fesselnd, dass dich die App in den ersten Tagen vielleicht sogar davon abhält aufs Klo zu gehen.
Animoog
Moog ist eine der einflussreichsten Firmen im Musikgeschäft—von daher ist es keine Überraschung, dass Animoog, das erste polyphone Synthesizer in professioneller Qualität, das für iPad designt wurde, seine Konkurrenten im Regen stehen lässt. Mit einem wirklich sehr intuitiv zu bedienenden Interface kannst du Modulation, Pitch Shifting, Töne und Filter kontrollieren; einfach indem du mit dem Finger über das Display streichst. Dazu kommt, dass die gesampelten Sounds von den klassischen analogen Moog Synthesizern stammen, sodass du hier im Prinzip das Beste aus beiden Welten vereint hast. Falls du noch darauf gewartet hast, endlich deine Rentals Coverband zu starten, hast du jetzt keine Ausrede mehr—außer, du weißt schon, dass du kein Publikum hast.
Beatmaker 2
Und zu guter Letzt: Wenn Beats produzieren dein Ding ist, gibt es nichts Besseres als Beatmaker 2. Die App bietet genug Drum Computer, Samples und Effekte, um professionell klingende Tracks schneller zu kreieren, als Dr.Dre eine Latte bestellen kann. Noch besser, du kannst sogar Sounds aus deiner eigenen Musikbibliothek importieren und das Programm über MIDI mit externen Controllern verbinden. Lade deinen neuesten Track direkt bei Soundcloud hoch und die Angebote von Plattenfirmen werden dir zufliegen. Remixe deine Songs mit der App dann nochmal und mach das Ganze von vorne. Vergiss aber bitte nicht uns am Gewinn zu beteiligen.
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