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Menschen haben uns ihre beschissensten Aktionen gebeichtet

Du fühlst dich schlecht für etwas, das du getan hast? Herzlichen Glückwunsch, du bist ein Mensch!

"Ich habe einen großen Fehler gemacht." | Will Arnett als GOB Bluth | Foto mit freundlicher Genehmigung von Fox

Schuld kann ein guter Kompass sein—einer, der dein Leben zumindest ansatzweise auf dem Pfad der Tugend verlaufen lässt. Wenn du jemanden schlecht behandelt hast—sei es unterschwellig oder offensichtlich, so richtig mies oder nur ein bisschen—, plagen dich deswegen wahrscheinlich Schuldgefühle. Wenn nicht, bist du ein Soziopath, und das ist keine gute Sache. Also haben wir ein paar Freunde und Arbeitskollegen gefragt, wegen welchen Aktionen sie immer noch ein schlechtes Gewissen haben. Alle, die behauptet haben, da gäbe es nichts, werden jetzt von uns gemieden.

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Richtige Scheißaktion

In der achten Klasse versuchte jeder, der Klassenclown zu sein. Neben unserer Schule gab es eine Baustelle. Also bin ich eines Tages nach dem Unterricht rübergegangen und habe ein Dixi mit einem Zippo angezündet, das ich meinem großen Bruder geklaut hatte. Der ganze Ort stank stundenlang nach Scheiße und es wurde sogar in den Nachrichten darüber berichtet. Allerdings kam niemand auf die Idee, mich für den Klobrand zu verdächtigen. Meine Eltern haben bis heute keinen blassen Schimmer davon, dass ich es war.

Unmoralischer Nebenverdienst

Als ich 19 war, hatte ich einen beschissenen Tankstellenjob mit einem noch beschisseneren Chef. Er konnte seine Hände nicht bei sich behalten und war insgesamt ein ziemlicher Wichser. Nachdem ich beschlossen hatte, dass dieser Zustand nicht mehr auszuhalten ist, habe ich fast tausend Euro aus dem Safe genommen und habe es ihm angehängt. Ich fand schließlich einen anderen Job und er bekam keine größeren Probleme (nur eine Buchprüfung).

Klitorious B.I.G.

Ich war früher Pfadfinder und fuhr jedes Jahr ins Sommerlager. Als ich in der achten Klasse war, nahm ich die 2004er Sommerausgabe des Rolling Stone mit ins Camp—die mit Jessica Alba in Hot-Pants und spärlichem Top auf dem Cover. Ein Sechstklässler sah, wie ich darin blätterte und schrie: "[ZENSIERT] HAT PORNOS!" Ich sprach mit den Erwachsenen und alles war OK—allerdings war ich immer noch ziemlich angefressen.

Eines Tages saßen wir alle rum und redeten Schwachsinn, als irgendjemand das Wort Klitoris fallen ließ. Der gleiche Junge, der meinen Rolling Stone für ein Pornoheft gehalten hatte, fragte: "Was ist eine Klitoris?" Ich antwortete: "Das ist das kleine Ding zwischen deiner Zunge und deinem Gaumen." Er kaufte es mir ab und schon bald zeigte er allen seine "Klitoris". Am letzten Tag des Sommerlagers wollte er einer unserer erwachsenen Begleiterinnen seine "Klitoris" zeigen. Gottseidank klärte sie ihn auf.

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Nicht so süße Rache

In der Grundschule waren meine drei Freundinnen und ich im Schulbus eine exklusive Clique. Wir wollten uns an einem Mädchen rächen, das gemein zu uns gewesen war. Also haben wir Knete genommen, sie in violettes Kaubonbonpapier eingepackt und ihr gegeben. Sie hat es gegessen. Ich fühle mich deswegen immer noch unglaublich schlecht.

Luft-Revolverheld

Ich bin im kalifornischen Vorgebirge zwischen Yosemite und Fresno aufgewachsen. Zu meinem elften Geburtstag bekam ich mein erstes (und letztes) Luftgewehr. Wir wohnten relativ abgeschieden, deshalb verbrachte ich ziemlich viel Zeit draußen mit diesem Gewehr. Meine Schwestern und ich befanden uns in einer Art Kleinkrieg mit den Nachbarskindern von gegenüber, die finanziell nicht so gut gestellt waren wie meine Familie (mein Vater war Pastor). Einmal spielten sie draußen und einer der Jungs fing an, mich herauszufordern: "Wetten, dass du Fettsack nicht den Mülleimer triffst!" Ich traf den Mülleimer. "Wetten, dass du den Deckel nicht triffst!" Ich zielte auf den Deckel, drückte ab und schoss stattdessen dem Jungen in den Bauch. Ich würde gerne behaupten, dass es ein Unfall war, aber das wäre nicht ganz korrekt, schätze ich.

Später klopfte ein Hilfssheriff bei uns an die Tür. Mein Vater rief mich zu ihm und fragte, was passiert war. Ich behauptete, dass ich die anderen Kinder dabei gesehen hätte, wie sie Steine warfen. Außerdem hätten sie mich beschimpft. Meine Lüge reichte dem Sheriff aus. Immerhin kam sie vom Kind eines Pastors und war damit mehr wert als die Aussage vier ärmlicher Kinder, die alles gesehen hatten.

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Alle gegen Paul

Nennen wir ihn einfach Paul. Paul war auf der High School in meiner Stufe und gehörte zu dieser Sorte subtiler Bullys—Typen, die vor der ganzen Klasse mit ihren sexuellen Eskapaden angeben und dich dann nach deinen fragen, wohlwissend, dass du keine zu berichten hast. Außerdem war er reich und fuhr ein rotes Mustang-Cabrio. Er und seine vier Kumpels bezeichneten sich selbst als "Lokalhelden". Für alle anderen waren sie Idioten—auch wenn sich niemand traute, ihnen das zu sagen. Paul war natürlich der Anführer.

Als wir kurz vor unserem Abschluss standen, kam die Schulverwaltung auf die Idee, einen Schreibtest anzuordnen, um den bezirksweiten Fortschritt zu messen. Blöderweise hatte sie dabei unterschätzt, wie egal uns das war. Etwa eine Woche im Voraus bekamen wir Bescheid und irgendwann zwischen der Bekanntgabe und dem Test versprachen meine drei Freunde ich uns gegenseitig, dass wir Paul zum Mittelpunkt unseres Essays machen würden—völlig egal, welches Thema drankäme.

Ich hatte in der ersten Stunde Englisch und als ich sah, dass das Thema die ethischen Folgen von Spind-Durchsuchungen war, befürchtete ich sofort, dass unsere ganze Aktion aus dem Ruder laufen könnte. Am späten Nachmittag hatte sich unser toller Einfall, Paul zum Mittelpunkt zu machen, rumgesprochen (schließlich hatten wir auch überall damit angegeben) und so schrieben am Ende mehr als 150 Menschen ihre Essays über ihn. Mehrere beschuldigten ihn darin, ein Drogendealer zu sein, der harte Drogen in seinem Spind lagert. Andere schrieben nur, wie sehr sie ihn nicht leiden können, und wieder andere verfassten lange Abhandlungen darüber, wie cool sie ihn finden. Irgendwann beobachtete ich einen seiner Kumpels dabei, wie er den Flur entlanglief und Fremden zurief: "Schreib über Paul!"

Ein paar Tage später erblickte ich einen niedergeschlagen aussehenden Paul. Offensichtlich hatte er von der Aktion Wind bekommen. Er sah so unfassbar traurig aus. So traurig, dass ich ihm beichten wollte, die ganze Sache gestartet zu haben, und mich dafür entschuldigen. Aber ich tat es nicht und fühle mich deswegen immer noch richtig mies. Also Paul—du weißt, wer du bist—es tut mir wirklich leid!