Das EM-Spiel Schweiz – Albanien in einer Schweizer Beiz und einem albanischen Clublokal
Foto von Claude Hurni

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Das EM-Spiel Schweiz – Albanien in einer Schweizer Beiz und einem albanischen Clublokal

Fotos aus der Zürcher Bierhalle Wolf und der Oltner Uskana Bar.

Foto von Claude Hurni

Die Beziehung zwischen Schweizern und Albanern ist kompliziert—zumindest von einer Seite aus betrachtet. Als eine repräsentative Stichprobe von Einwohnern der Schweiz vor zwei Jahren gefragt wurde, welche Bevölkerungsgruppen, sie als problematisch einstufen, landeten die Albaner—hinter der allgemeineren, aber mindestens so aussagekräftigen Antwort "Ausländer"—auf Platz 2. Dabei sprechen über 170.000 Menschen, die in der Schweiz leben, Albanisch als Hauptsprache, geschätzte 200.000 Menschen haben einen albanischen Migrationshintergrund.

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Diese gesellschaftliche Realität spiegelt sich auch in der Schweizer Fussballmannschaft wider: Ohne Spieler mit Namen wie Shaqiri, Xhaka oder Behrami würde wohl bedeutend seltener eine Eins neben dem Kürzel SUI aufleuchten.

Wir haben unsere Fotografen hinausgeschickt, um einzufangen, wie Schweizer und Albanischstämmige dieses paradoxe Spiel der Gegensätze und Gemeinsamkeiten mitverfolgen. Roman Küng sass am Samstag pünktlich zum Anpfiff in der traditionell-schweizerischen Bierhalle Wolf in Zürich, Claude Hurni zeitgleich in der von Albanischstämmigen betriebenen Uskana Bar in Olten.

"Als 2014 die Schweiz im Achtelfinale der WM gegen Argentinien spielte, jubelten hier alle für die Schweizer", erinnert sich Bekim in der Uskana Bar nicht nur an das letzte grosse Fussballturnier, sondern deutet auch an, was das Leben vieler Albaner in der Schweiz ausmacht: Trotz der problematisierenden Statistiken fühlt man sich doch ein bisschen als Schweizer—wer über Jahre hier lebt, hier seine erste oder zweite Heimat gefunden hat, identifiziert sich eben irgendwann mit dem Land der Toblerone und des Matterhorns. Und beim Fussballschauen überwiegen letzten Endes doch die Gemeinsamkeiten: In der Bierhalle Wolf und der Uskana Bar zeigt sich dasselbe Bild—Typen, die in roten Trikots auf einen Fernseher starren.

Stellt sich nur die Frage, wann diese Lebensrealität bei den Menschen ankommt, die bei Umfragen angeben, Albaner fast so schlimm zu finden wie Ausländer.

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Bierhalle Wolf

Uskana Bar

Bierhalle Wolf

Uskana Bar

Bierhalle Wolf

Uskana Bar

Bierhalle Wolf

Uskana Bar

Bierhalle Wolf

Uskana Bar

Bierhalle Wolf

Uskana Bar