Es ist Freitag. Wir sind also den halben Tag damit beschäftigt, all die neuen Musikvideos anzugucken, die heute rauskommen. Da Noisey ja sowas wie der Lonely Planet für Musikinteressierte ist, haben wir eine kleine Abkürzung für euren heutigen Wandertrip ins Wunderland der Musik herausgepickt, der euch direkt zu zwei auserwählten Videos führt.
Da haben wir erstmal “Turmbau zu Babel” von Drangsal. Drangsal ist toll und damit auch alles, was er veröffentlicht. Drangsal weiß das aber auch. Deswegen ist seine Inszenierung als Narziss, der fasziniert von seinem eigenen Spiegelbild im Wasser versinkt, sehr treffend gewählt. Ein Video voller funkelnder, absurder Schönheit zu einem schmerzhaft fröhlichen Song. Wir tanzen mit geballten Fäusten, Schweißperlen und Diamanten an unserem Hals tragend.
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Auf der anderen Seite haben wir “Balenciaga” von Ufo361. Anders als Drangsal, ist Ufo nicht so sehr davon überzeugt, dass die Außenwelt seine Kunst zu schätzen weiß. Dabei stimmt das gar nicht. Alle lieben Ufo. HipHop-Medien prophezeien jetzt schon, sein kommendes Album 808 würde “ein Meilenstein für Deutschrap werden” und die Modeindustrie freut sich bestimmt auch ein Loch in die stone-washed-Jeans für die Gratis-Werbung. Düster ist also der Sound, das Video und Blicke, wenn im Club die geslumpte Jacke wieder hochgezogen wird, bevor man sich Schulter voraus in den Moshpit schmeißt.
Egal ob man sich für Drangsal oder Ufo entscheidet: Am Ende gewinnt der Drang, sich noch vor Ort das Shirt zu zerreißen und den Ort zu verwüsten, an dem man sich gerade befindet. Das perfekte Freitagsgefühl.