Der Fluch ist gebrochen: Nach 18 Jahren Hoffen und Weinen ist Feyenoord wieder niederländischer Meister. Und weil der Fußball die schönsten Geschichten schreibt, hatte die 2015 zurückgekehrte Vereinslegende Dirk Kuyt maßgeblichen Anteil am Titelgewinn. Denn beim 3:1-Sieg gegen Heracles schoss Kuyt nicht einen oder zwei, sondern gleich alle drei Treffer und verwandelte Rotterdam in ein Irrenhaus.
Dabei lagen vor dem Spiel die Nerven bei Feyenoord blank. Letzte Woche hätte man schon den Titel holen können, stattdessen setzte es eine herbe 1:4-Klatsche bei Lokalrivale Excelsior und Ajax kam bis auf einen Punkt ran.
Nicht aber mit dem bald 37-jährigen Dirk Kuyt, der seinem Legendenstatus in der Stadt mit dem Dreierpack ein unvergessliches Facelift verpasste. Drei echte Dirk-Kuyt-Tore übrigens: Soll heißen schön, aber auch schön mit der Brechstange.
Und weil das gleichzeitig für den langjährigen Oranje-Spieler die erste Meisterschaft im Feyenoord-Dress war (und seine zweite überhaupt nach einem Süper-Lig-Titel mit Fenerbahçe 2014), war er schon Sekunden vor Spielende ein einziges Nervenbündel und nach Abpfiff dann so richtig aufgelöst.
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Ähnlich emotional ging es auch in der Stadt beim Public-Viewing zu, als der Schlusspfiff ertönte. Übrigens alkfrei, weil der Bürgermeister nach den Ausschreitungen im Anschluss an das Excelsior-Debakel ein Alkoholverbot für gestern und heute verhängt hätte.
Doch das nahmen die feiernden Fans nicht ganz so genau und waren mit reichlich Stoff unterwegs. Ingesamt wurden 10.000 Liter Alkohol beschlagnahmt – und ganz nebenbei auch noch 270 Kilo Pyrotechnik.
Doch das wird den Fans fast egal gewesen sein, denn auch ohne Gerstensaft-Support wird die Stimmung am Kochen gewesen sein. Und so mancher Fan erinnerte sich vielleicht noch an die Präsentation von Dirk Kuyt im Sommer 2015 zurück, als er mit einem Hubschrauber ins ausverkaufte Stadion geflogen wurde. Er wurde damals wie der Heiland gefeiert – und hat die Vorschusslorbeeren spätestens gestern zurückgezahlt.