Was ist da los? Dieses Mal nur zwölf Pillen, die entweder extrem hoch dosiert waren oder gar kein MDMA enthielten? Wir wissen es ehrlich gesagt auch nicht. Gönnen sich alle nach dem Festivalsommer einen drogenfreien September? Sind die Drugcheckingstellen wegen Urlaub geschlossen? Oder sind die Zeiten der extrem hoch dosierten Ecstasy-Pillen einfach langsam vorbei? Die Antworten darauf lauten: vielleicht, nein und möglicherweise.
Letzteres werden wir die kommenden Monate auf jeden Fall im Auge behalten. An dieser Stelle möchten wir aber noch einmal darauf hinweisen, dass wir in unseren Pillenwarnungen nur Ecstasy ab 200 Milligramm MDMA aufführen – oder solche, die ganz andere Substanzen enthalten. Als hoch dosiert gilt eine Ecstasy-Pille bereits ab 120 Milligramm. Wenn eine Pille bei uns nicht gelistet ist, heißt das nicht, dass sie rein und niedrig dosiert ist.
Videos by VICE
Interessant ist außerdem, dass im September auffällig viele Pulver und Cannabis-Erzeugnisse in den Warnungen der Drugcheckingstellen aufgetaucht sind. Neben vermeintlichem Speed, Kokain und Ketamin waren vor allem sogenannte Research-Chemicals wie 3-MMC und 4-MMC falsch deklariert. Seid also auch hier besonders vorsichtig und lasst den Inhalt eurer Tütchen testen, wenn ihr die Möglichkeit habt.
Auch bei VICE: Meine Nahtoderfahrung auf LSD hat mich verändert
Daher stellen wir auch für den Monat Oktober wieder eine Auswahl der aktuellsten und alarmierendsten Testergebnisse europäischer Drugcheckingstellen vor. Alle wurden Ende August oder im September getestet. Analysiert haben die Pillen, neben den drei Stellen in Berlin, das Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich (DIZ), die Drogeninfo Bern Plus (DIB), die Drogeninfo Biel (DIB), Rave it Safe und Nuit Blanche in Genf. Außerdem die Drogeninformation Luzern (DILU), die Drogeninfo in Basel-Stadt (DIBS), Drogart.org in Slowenien sowie Checkit! von der Suchthilfe in Wien und das Z6 Innsbruck.
Dieser Artikel enthält zudem eine Reihe sogenannter Safer-Use-Regeln, um unnötige Risiken und mögliche Schäden durch Ecstasy-Konsum zu reduzieren. Wir erklären dort auch, warum wir überhaupt Pillenwarnungen veröffentlichen.
Die gesamten Ergebnisse stellt die Info- und Beratungsstelle Mindzone zur Verfügung.
Diese Pillen enthalten kein MDMA oder zusätzlich andere Substanzen:
Pinke Super Mario Pilz
Enthaltene Substanz: Unbestimmbare Menge α-PiHP (α-Pyrrolidinoisohexanophenon)
Problem: Falsch deklariert, vom Konsum wird abgeraten
Nebenwirkungen: Alpha-Pyrrolidinoisohexanophenon (α-PiHP) ist eine weitgehend unerforschte, neue psychoaktive Substanz. Sie ist in ihrer chemischen Strukturformel und Wirkung an Alpha-Pyrrolidinopentiophenon (α-PVP) angelehnt. Diese Droge hat unter dem Namen “Flakka” oder “Zombiedroge” bereits Schlagzeilen gemacht und ähnelt wiederum der Wirkung von “Badesalzen“. Alpha-Pyrrolidinoisohexanophenon ist seit 2016 in Deutschland verboten.
Die sehr potente und stimulierende Wirkung beschreiben Konsumierende als eine Mischung aus Methamphetaminen und Kokain. Sie berichten von einem euphorisierenden, Gedanken beschleunigenden, die Hemmschwelle senkenden und das Ego aufblähenden Effekt.
Mögliche Nebenwirkungen sind Erbrechen, Unruhe, Paranoia, Bluthochdruck, Bewusstlosigkeit, Herzrasen, Schlaganfälle, Herzstillstand, Tod oder der Zerfall von Skelettmuskelzellen, welche sich in der Blutbahn verteilen.
Eine Studie stellte Fälle fest, in denen es zu aggressivem Verhalten, Schwitzen, verzögerten körperlichen Reaktionen und beeinträchtigter Balance kam, wenn α-PiHP zusammen mit Opiaten, Cannabinoiden, Benzodiazepinen oder Kokain konsumiert wurde.
Getestet in: Zürich (DIZ)
Orangefarbene 1up
Enthaltene Substanz: 6,4 mg 2C-B / unbekannte Substanz
Problem: Nicht als 2C-B-deklarierte Pille, unbekannte Substanz/Verunreinigung, vom Konsum wird abgeraten
Nebenwirkungen: Bezüglich der unbekannten Substanzen kann man weder über Wirkung, Nebenwirkungen noch über Langzeitfolgen Aussagen treffen. Auch die Wechselwirkung mit anderen Stoffen (in der Pille) ist entsprechend unbekannt. Man sollte die Pille aufgrund der unkalkulierbaren Risiken nicht konsumieren.
Wie MDMA intensiviert 2C-B Emotionen und Antrieb. Doch das Meskalinderivat wirkt im Gegensatz zu MDMA bereits in geringen Mengen halluzinogen. Erwartet man diesen Effekt nicht, kann das schneller einen sogenannten Bad Trip auslösen, vor allem im schlecht berechenbaren Setting einer Party. Außerdem besteht die Gefahr einer Überdosis, wenn unwissentlich 2C-B eingenommen und die Wirkung von MDMA erwartet wird. Da diese ausbleibt, legen manche nach. 2C-B kann Puls und Blutdruck erhöhen sowie Brechreiz und Kopfschmerzen verursachen. Psychische Probleme können sich zudem verstärken. Panikattacken, Psychosen, Verwirrung oder Angstzuständen sind mögliche Folgen.
Getestet in: Berlin (Drugchecking)
Goldene Tingle / Zelda Triforce 20 mg
Enthaltene Substanz: 5,9 mg 2C-B / unbekannte Substanz
Problem: Nicht als 2C-B-deklarierte Pille, unbekannte Substanz/Verunreinigung, vom Konsum wird abgeraten
Nebenwirkungen: Bezüglich der unbekannten Substanzen kann man weder über Wirkung, Nebenwirkungen noch über Langzeitfolgen Aussagen treffen. Auch die Wechselwirkung mit anderen Stoffen (in der Pille) ist entsprechend unbekannt. Man sollte die Pille aufgrund der unkalkulierbaren Risiken nicht konsumieren.
Wie MDMA intensiviert 2C-B Emotionen und Antrieb. Doch das Meskalinderivat wirkt im Gegensatz zu MDMA bereits in geringen Mengen halluzinogen. Erwartet man diesen Effekt nicht, kann das schneller einen sogenannten Bad Trip auslösen, vor allem im schlecht berechenbaren Setting einer Party. Außerdem besteht die Gefahr einer Überdosis, wenn unwissentlich 2C-B eingenommen und die Wirkung von MDMA erwartet wird. Da diese ausbleibt, legen manche nach. 2C-B kann Puls und Blutdruck erhöhen sowie Brechreiz und Kopfschmerzen verursachen. Psychische Probleme können sich zudem verstärken. Panikattacken, Psychosen, Verwirrung oder Angstzuständen sind mögliche Folgen.
Getestet in: Berlin (Drugchecking)
Orangefarbene Super Mario Pilz
Enthaltene Substanz: 12,5 mg 2C-B
Problem: Nicht als 2C-B-deklarierte Pille
Nebenwirkungen: Wie MDMA intensiviert 2C-B Emotionen und Antrieb. Doch das Meskalinderivat wirkt im Gegensatz zu MDMA bereits in geringen Mengen halluzinogen. Erwartet man diesen Effekt nicht, kann das schneller einen sogenannten Bad Trip auslösen, vor allem im schlecht berechenbaren Setting einer Party. Außerdem besteht die Gefahr einer Überdosis, wenn unwissentlich 2C-B eingenommen und die Wirkung von MDMA erwartet wird. Da diese ausbleibt, legen manche nach. 2C-B kann Puls und Blutdruck erhöhen sowie Brechreiz und Kopfschmerzen verursachen. Psychische Probleme können sich zudem verstärken. Panikattacken, Psychosen, Verwirrung oder Angstzuständen sind mögliche Folgen.
Getestet in: Graz (triptalks.at)
Braune Monopoly
Enthaltene Substanz: 4,7 mg 2C-B
Problem: Nicht als 2C-B-deklarierte Pille
Nebenwirkungen: Wie MDMA intensiviert 2C-B Emotionen und Antrieb. Doch das Meskalinderivat wirkt im Gegensatz zu MDMA bereits in geringen Mengen halluzinogen. Erwartet man diesen Effekt nicht, kann das schneller einen sogenannten Bad Trip auslösen, vor allem im schlecht berechenbaren Setting einer Party. Außerdem besteht die Gefahr einer Überdosis, wenn unwissentlich 2C-B eingenommen und die Wirkung von MDMA erwartet wird. Da diese ausbleibt, legen manche nach. 2C-B kann Puls und Blutdruck erhöhen sowie Brechreiz und Kopfschmerzen verursachen. Psychische Probleme können sich zudem verstärken. Panikattacken, Psychosen, Verwirrung oder Angstzuständen sind mögliche Folgen.
Getestet in: Bern (DIB)
Blaue Rolex
Enthaltene Substanz: Unbekannte Substanz
Problem: Unbekannte Substanz/Verunreinigung, vom Konsum wird abgeraten
Nebenwirkungen: Bezüglich der unbekannten Substanzen kann man weder über Wirkung, Nebenwirkungen noch über Langzeitfolgen Aussagen treffen. Auch die Wechselwirkung mit anderen Stoffen (in der Pille) ist entsprechend unbekannt. Man sollte die Pille aufgrund der unkalkulierbaren Risiken nicht konsumieren.
Getestet in: Wien (Checkit!)
Blaue Punisher I
Enthaltene Substanz: Unbekannte Substanz
Achtung! In Wien wurde eine Pille ähnlicher Farbe und ähnlichen Aussehens mit 207 mg MDMA getestet. Siehe: “Blaue Punisher II”
Problem: Unbekannte Substanz/Verunreinigung, vom Konsum wird abgeraten
Nebenwirkungen: Bezüglich der unbekannten Substanzen kann man weder über Wirkung, Nebenwirkungen noch über Langzeitfolgen Aussagen treffen. Auch die Wechselwirkung mit anderen Stoffen (in der Pille) ist entsprechend unbekannt. Man sollte die Pille aufgrund der unkalkulierbaren Risiken nicht konsumieren.
Getestet in: Wien (Checkit!)
Diese Pillen sind extrem hoch dosiert:
Pinke Netflix
Enthaltene Substanz: 230 mg MDMA
Problem: Extrem hohe Dosierung
Nebenwirkungen: Der Konsum einer Dosis MDMA über der als verhältnismäßig risikoarm geltenden Höchstmenge von 120 Milligramm macht ungewollte Nebeneffekte wahrscheinlicher. Dazu gehören Kiefermahlen, Muskelzittern, Harnverhalt – du kannst also nicht ordentlich pinkeln –, Brechreiz, erhöhter Puls oder Blutdruck. Außerdem kann der Körper lebensbedrohlich stark überhitzen und Konsumierende können dehydrieren. Bei einer Überdosis können zudem unerwünschte Halluzinationen auftreten. Allgemein kann eine höhere Menge MDMA schädlich für das Gehirn sein.
Getestet in: Genf (Nuit Blanche)
Braune Totenkopf / My Brand
Enthaltene Substanz: 226,4 mg MDMA
Problem: Extrem hohe Dosierung
Nebenwirkungen: Der Konsum einer Dosis MDMA über der als verhältnismäßig risikoarm geltenden Höchstmenge von 120 Milligramm macht ungewollte Nebeneffekte wahrscheinlicher. Dazu gehören Kiefermahlen, Muskelzittern, Harnverhalt – du kannst also nicht ordentlich pinkeln –, Brechreiz, erhöhter Puls oder Blutdruck. Außerdem kann der Körper lebensbedrohlich stark überhitzen und Konsumierende können dehydrieren. Bei einer Überdosis können zudem unerwünschte Halluzinationen auftreten. Allgemein kann eine höhere Menge MDMA schädlich für das Gehirn sein.
Getestet in: Bern (DIB)
Grüne Affe No Speak
Enthaltene Substanz: 217 mg MDMA
Problem: Extrem hohe Dosierung
Nebenwirkungen: Der Konsum einer Dosis MDMA über der als verhältnismäßig risikoarm geltenden Höchstmenge von 120 Milligramm macht ungewollte Nebeneffekte wahrscheinlicher. Dazu gehören Kiefermahlen, Muskelzittern, Harnverhalt – du kannst also nicht ordentlich pinkeln –, Brechreiz, erhöhter Puls oder Blutdruck. Außerdem kann der Körper lebensbedrohlich stark überhitzen und Konsumierende können dehydrieren. Bei einer Überdosis können zudem unerwünschte Halluzinationen auftreten. Allgemein kann eine höhere Menge MDMA schädlich für das Gehirn sein.
Getestet in: Wien (Checkit!)
Violette Nike Dunk
Enthaltene Substanz: 216,1 mg MDMA
Problem: Extrem hohe Dosierung
Nebenwirkungen: Der Konsum einer Dosis MDMA über der als verhältnismäßig risikoarm geltenden Höchstmenge von 120 Milligramm macht ungewollte Nebeneffekte wahrscheinlicher. Dazu gehören Kiefermahlen, Muskelzittern, Harnverhalt – du kannst also nicht ordentlich pinkeln –, Brechreiz, erhöhter Puls oder Blutdruck. Außerdem kann der Körper lebensbedrohlich stark überhitzen und Konsumierende können dehydrieren. Bei einer Überdosis können zudem unerwünschte Halluzinationen auftreten. Allgemein kann eine höhere Menge MDMA schädlich für das Gehirn sein.
Getestet in: Zürich (DIZ)
Blaue Punisher II
Enthaltene Substanz: 207 mg MDMA
Achtung! In Wien wurde eine Pille ähnlicher Farbe und ähnlichen Aussehens mit einer unbekannten Substanz getestet. Siehe: “Blaue Punisher I”
Problem: Extrem hohe Dosierung
Nebenwirkungen: Der Konsum einer Dosis MDMA über der als verhältnismäßig risikoarm geltenden Höchstmenge von 120 Milligramm macht ungewollte Nebeneffekte wahrscheinlicher. Dazu gehören Kiefermahlen, Muskelzittern, Harnverhalt – du kannst also nicht ordentlich pinkeln –, Brechreiz, erhöhter Puls oder Blutdruck. Außerdem kann der Körper lebensbedrohlich stark überhitzen und Konsumierende können dehydrieren. Bei einer Überdosis können zudem unerwünschte Halluzinationen auftreten. Allgemein kann eine höhere Menge MDMA schädlich für das Gehirn sein.
Getestet in: Wien (Checkit!)
Folge VICE auf TikTok, Facebook, Instagram, YouTube und Snapchat.