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Der Todesfall, der zur Schließung des Fabric führte, wurde aufgeklärt

Am 6. August 2016 starb ein 18-jähriger Besucher* des Londoner Clubs Fabric, nachdem er Drogen konsumiert hatte. Bereits sechs Wochen zuvor war ein zweiter ebenfalls 18-Jähriger in Folge von Drogenkonsum zu Tode gekommen. Die beiden Tragödien hatten den Entzug der Betriebslizenz seitens des Islington Council und letztendlich die Schließung des Clubs zur Folge. In der Zwischenzeit hat das Fabric als wohl wichtigster Club der britischen Hauptstadt die Lizenz zwar zurück erlangt und wird dieses Wochenende wieder eröffnen, die Untersuchungen der beiden Drogentode wurden allerdings erst vor Kurzem abgeschlossen.

Gestern fand eine Anhörung zur gerichtlichen Untersuchung zur Todesursache des August-Opfers im Poplar Coroner’s Court in London statt. Demnach schmuggelte der junge Mann Ecstasy-Pillen in seiner Boxershorts in den Club. Die Anhörung ergab außerdem, dass er in der Nacht seines Todes weitere Drogen von einem Fremden im Club kaufte. Er feierte zudem mit zwei Freunden. Auch sie nahmen in dieser Nacht MDMA.

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Die die Untersuchung leitende Gerichtsmedizinerin Mary Hassell erklärte, dass der Tod tatsächlich im Zusammenhang mit Drogen stand und durch MDMA-Toxizität verursacht wurde. Wie der Guardian berichtet, fanden die Gerichtsmediziner eine Konzentration von 2,2 Mikrogramm pro Milliliter der Droge in seinem Blut. Das addiert sich zu etwa 11 bis 13 mg im gesamten Blutkreislauf. Eine Dosis, die selbst für erfahrene Konsumenten tödlich sein kann. Zumal der derart Vergifte keine Möglichkeit hatte, den Gehalt und Reinheit seiner Pillen vorab legal zu testen.**

Sein Körper überhitzte auf mehr als 42°C und er wurde zwar medizinisch behandelt, als er den Club verließ, starb aber infolge eines Herzstillstands im Krankenhaus. Wie berichtet wurde, hatte er zuvor bereits zwei Mal das Fabric besucht und in beiden Fällen Drogen konsumiert. Einer dieser Besuche erfolgte in der Nacht im Juni, in der das erste Opfer im Fabric starb.

Gerichtsmedizinerin: “Das Problem ist viel größer als das Fabric”

“Wir haben alle diese Dummheiten gemacht. In diesem Fall endeten sie tragisch”, so Hassell in ihrem Urteil. “Ein junger Mann, der vorher zwei Mal MDMA genommen hatte, hat einen Club besucht und getan, was andere Leute auch zu machen schienen; mehr ist nicht passiert. Er hat nicht mehr gemacht als so viele junge Menschen und bei ihnen hat es keine Konsequenzen.”

“Ich bin mir sehr bewusst, dass es hier Probleme mit dem Fabric gibt, aber das ist ein Problem, das viel größer ist als das”, sagte sie. “Es ist viel umfassender als ein Nachtclub.”

Das Fabric reagierte mit einem Statement auf ihrer Webseite auf die Anhörung zur Untersuchung: “Die Gedanken von uns allen hier bei Fabric sind in dieser extrem schweren Zeit bei der Familie des Opfers”, heißt es darin. “Im Hinblick auf unsere Wiedereröffnung dieses Wochenende werden wir eine Vielzahl an Maßnahmen umsetzen, um die Sicherheit unserer Gäste zu gewährleisten und unsere Null-Toleranz-Politik gegenüber Drogen zu bekräftigen. Wir bitten all unsere Gäste, diese Maßnahmen zu respektieren und nicht zu versuchen, irgendwelche illegalen Drogen in den Club zu bringen.”

*Aus Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen verzichtet THUMP darauf, deren Namen zu veröffentlichen. Das gilt auch für Erwähnungen dieser durch hier zitierte Quellen.

**MDMA geht nie vollständig und gleichzeitig in den Blutkreislauf über, es muss erst aufgenommen werden und wird dann auch umgehend von der Leber nach und nach abgebaut, weshalb immer nur ein kleiner Teil der Dosis auch im Blut gefunden wird—mehr dazu auf Facebook. Drogenberatungsstellen warnen vor dem Konsum von mehr 120 mg, da schon hier bereits ernsthafte Nebenwirkungen eintreten können. Heutige Pillen enthalten aber oft bereits über 200 mg MDMA pro Stück. In Deutschland gibt es derzeit keine gesetzlich freigegebenen Möglichkeiten, seine Pillen auf Reinheit und Wirkstoffgehalt testen zu lassen. THUMP rät auch deshalb jedem, der sich zum Konsum von Ecstasy entschließt, wenn dann mit einer Viertelpille zu beginnen: “Be smarter, take a quarter!”

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