In der ersten Aprilwoche verschaffte sich eine Gruppe mutmaßlicher Wilderer illegal Zugang zum Kruger-Nationalpark in Südafrika. Ihr Ziel war offenbar, Nashörner zu töten, um ihr wertvolles Horn abzugreifen. Wenige Tage später stießen die Ranger des Parks auf einen menschlichen Schädel und eine Hose – beides gehörte zu einem der Wilderer.
Laut den anderen Männern wurde ihr Kollege von einem Elefanten totgetrampelt und später von einem Rudel Löwen verspeist. Inzwischen befinden sich drei mutmaßliche Wilderer-Komplizen im Alter von 26 bis 35 in Untersuchungshaft, so der Polizeibeamte Leonard Hlathi gegenüber der lokalen Nachrichtenseite TimesLive. Die Anklagepunkte: illegaler Waffenbesitz, versuchte Wilderei und unerlaubtes Betreten eines Grundstücks.
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Wie Hlathi erklärt, drangen die Männer am 1. April in den Nationalpark ein. Dort wurden sie plötzlich von einem Elefanten angegriffen, einer der Männer kam dabei ums Leben. Die anderen behaupten nun, sie hätten die Leiche zuerst zu einer nahegelegenen Straße geschleppt, damit sie dort am nächsten Morgen jemand finden würde. Dann informierten sie wohl die Familie des Toten.
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“Die Verwandten des Toten riefen bei einem der leitenden Ranger an. Der versicherte ihnen, er setze alle Hebel in Bewegung, um die Leiche zu bergen. Anschließend stellte er einen Suchtrupp zusammen”, sagt Isaac Phaahla, ein Sprecher des Nationalparks. Während mehrere Ranger zu Fuß das von der Familie genannte Gebiet durchkämmten, suchten Flugzeuge die Gegend von oben ab. Weil es aber schon dunkel wurde, fanden die Suchtrupps die Leiche nicht.
Nur durch weitere Hinweise von den anderen Wilderern entdeckten die Ranger am folgenden Morgen die Überreste des Toten. “An der Fundstelle gab es mehrere Anzeichen dafür, dass ein Rudel Löwen die Leiche gefressen und nur den Schädel sowie die Hose übrig gelassen hatte”, sagt Phaahla.
Der Geschäftsführer des Nationalparks, Glenn Phillips, hat den Angehörigen des Toten sein Beileid ausgesprochen. “Den Kruger-Nationalpark illegal und zu Fuß zu betreten, ist sehr gefährlich. Dieser Vorfall zeigt das mehr als deutlich”, sagte er. “Es ist traurig zu sehen, wie die Töchter des Verstorbenen jetzt um ihren Vater trauern.” Noch schlimmer sei laut Phillips nur, dass man nur so wenige Überreste der Leiche bergen konnte. Andere würden das vielleicht unter “der ewige Kreis des Lebens” verbuchen, den wir schon aus Der König der Löwen kennen.
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