Am Montag wurden ein saudi-arabischer Prinz und vier andere Leute am Beiruter Flughafen verhaftet, nachdem sie angeblich versucht hatten, zwei Tonnen Amphetamine an Bord ihres Privatjets zu schmuggeln. Das berichtete ein libanesischer Beamter gegenüber der Associated Press.
Weitere Details zu dem Drogenfund wurden nicht angegeben, aber es handelt sich wohl um einen der größten in der Geschichte Libanons. In der saudi-arabischen Königsfamilie gibt es mehrere Prinzen, aber es ist nicht bekannt, welcher von ihnen am Montag verhaftet wurde.
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Illegale Amphetamine—auch als Speed oder Uppers bekannt—sind in den vergangenen Jahren im Nahen Osten immer beliebter geworden. Hervorzuheben ist hier Saudi-Arabien, wo die Behörden dem Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung zufolge mehr Amphetamine beschlagnahmt haben als in irgendeinem anderen Land. So kamen 2011 fast 40 Prozent der weltweit sichergestellten Amphetamine aus Saudi-Arabien.
Fast alle in Saudi-Arabien beschlagnahmten Amphetamine haben die Form von Captagon-Pillen. Bei Captagon handelt es sich um den Markennamen von Fenetyllin, einem synthetischen Aufputschmittel, das bei der Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-Störungen eingesetzt wird.
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Zwar ist Captagon in Saudi-Arabien schon seit 1986 verboten, aber die Suchtrate ist laut der Time im vergangenen Jahrzehnt trotzdem nach oben geschnellt. In dem streng muslimischen Land sind Drogen ein Tabuthema und Suchtbehandlungsmöglichkeiten sind so nicht verfügbar. Man redet nicht mal öffentlich darüber, was dem Anstieg der Abhängigkeitsfälle natürlich nicht gerade entgegenwirkt.
Bei den im Privatjet des saudi-arabischen Prinzen gefundenen Amphetaminen handelt es sich wohl um Fenetyllin.
Saudi-Arabiens Amphetamin-Problem will nicht weggehen—und das, obwohl dort unglaublich strenge Drogengesetze herrschen. Drogenkonsum wird in Saudi-Arabien mit dem Tod bestraft, oft in der Form von öffentlichen Enthauptungen. So steht es in einem aktuellen Bericht von Amnesty International. Im gleichen Bericht heißt es außerdem, dass die große Mehrheit der Todesstrafen für nicht-tödliche Verbrechen mit Drogen (zum Beispiel Drogenbesitz) zusammenhängen.
Welche Strafe dem Prinzen im Falle einer Verurteilung droht, ist bis jetzt noch nicht klar.