Popkultur

Eine Frau wie eine Straße: Lorena Endara nimmt uns mit in die Lorena Street

Dieser Artikel stammt aus der Privacy and Perception Issue des VICE Magazine, das in Zusammenarbeit mit Broadly produziert wurde. Mehr Geschichten aus dem Heft kannst du hier lesen.

Ein Jahr lang hat Lorena Endara für die hier gezeigte Reihe in der Lorena Street in Los Angeles mit ihren Fotos Intimität und Verletzlichkeit in der Latino-Community erforscht. Endara stammt aus Panama, lebt in L.A. und ist Mitglied von Foto Féminas, einem Kollektiv für lateinamerikanische Fotografinnen. Es war Endaras Partner, der Musiker Eduardo Arenas, der sie zum ersten Mal mit in die Straße nahm, die ihren Namen trägt.

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“Die Lorena Street ist schon lange ein wichtiger Ort für Latinos in Los Angeles. Dort kannst du zum Augenarzt gehen, deine Stiefel für weniger als 10 Dollar reparieren lassen, Aguachiles und Ceviche essen, durch den Evergreen Cemetery joggen oder dich auf dem Mercadito mit Mole, getrockneten Chilis und Churros eindecken”, erzählt Arenas. Als Kind sei er immer in die Waschsalons gegangen und habe dort zwischen den Maschinen nach verlorenen 25-Cent-Münzen gesucht, um damit Videospiele zu spielen.


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Lorena kam 2010 aus Panama zu Besuch, sagt er. “Wir machten eine Spritztour in meinem metallicblauen 87er Honda Integra, ich fuhr mit ihr zum ersten Mal in die Lorena Street. Es brauchte ungefähr drei Blocks mit lauter Schaufenstern und Markisen, auf denen ‘Lorena’ stand, bis sie den Straßennamen bemerkte. Ihr ansteckendes Lächeln erhellte das ganze Auto, und ich hatte das Gefühl, das mit uns könnte wirklich von Dauer sein. Ich wollte, dass sie sich in L.A. heimisch fühlte, denn unsere Fernbeziehung fing gerade erst an.”

Nach diesem ersten Besuch habe Lorena eine romantische Vision davon gehabt, die gesamte Straße zu fotografieren, sagt Arenas. Sieben Jahre später war sie tatsächlich mit ihrer Kamera dort unterwegs. In dieser Zeit habe sie ihr Gefühl von Zugehörigkeit neu definiert. “Der Mythos, dass Liebe auch immer mit Leiden einhergeht, hatte sie sehr aufgewühlt, sie beschloss als Akt der Rebellion auf sich selbst zu vertrauen.” Mit dieser Einstellung fing Lorena in der Lorena Street Dinge ein, die man auch leicht übersehen könnte: “Mir war zum Beispiel nicht klar, dass es in der Straße einen großen Arzneigarten gibt, das Projekt einer älteren Frau aus der Sozialbausiedlung. Oder dass verdorbenes Obst Wohlstand symbolisieren kann. Diese Bilder zeigen mir, welches Potenzial frei wird, wenn man an einem Ort der Dankbarkeit, des Überflusses und der Fruchtbarkeit lebt – ein Ort, an dem wir lernen, an erster Stelle uns selbst zu lieben.”

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