Bild: Elite:Dangerours
Ausgerechnet zum Verkaufsstart der Xbox-One-Version ist im Universum des Science-Fiction-Multiplayers Elite: Dangerous das Chaos ausgebrochen. Das Problem steckt in einem zeitgleich veröffentlichten Update mit dem Namen The Engineers. Denn die umfangreiche Gratis-Erweiterung hat nicht nur das Flugverhalten der Raumschiffe verbessert und mehr Möglichkeiten zum interplanetaren Handel in das Spiel eingebaut, sondern auch die Künstliche Intelligenz von None Player Characters (NPCs) hochgefahren und deren Waffen gehörig aufgerüstet. Und das mit dramatischen Folgen.
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Der folgenschwere Gaming-Fehler hat nicht zuletzt mit dem wahnsinnigen Anspruch des Spiels zu tun: Entwickler David Braben, der Erfinder der Space-Sim-Genres, hat in sein jüngstes, über Kickstarter finanziertes Game mehr als 150.000 komplette Sternensysteme hineinprogrammiert. Und damit ein maßstabsgetreues Modell unserer Milchstrasse erschaffen, in dem wir nach Herzenslust herumfliegen, kostbare Erze abernten und uns mit anderen Spielern epische Weltraumschlachten liefern können. Und das alles unter Bedingungen, die sich so penibel an die physikalischen Gesetzmäßigkeiten halten, wie das in einem Videospiel nur möglich ist. Das bei derart viel Anspruch auch mal etwas schief laufen muss, liegt auf der Hand.
Als erste Maßnahme zur Schadensbegrenzung haben die Entwickler die stärkeren Waffen des Updates nun wieder aus der PC-Version entfernt. Zudem wehrte sich Antonaci gegen die Vermutung, man habe zufällig eine todbringende KI à la Skynet aus den Terminator-Filmen erzeugt. Die Lage sei unter Kontrolle, so der Community Manager.
Gamer erkundet verlassene Multiplayer-Welt und erlebt den Schreck seines Lebens
Wohl aber zeigt sich an einer Simulation wie Elite: Dangerous, welche verheerenden Folgen ein kleiner Fehler im System oder die Entwicklung einer allzu kreativen Künstliche Intelligenz haben können. Es genügt schon, sich vorzustellen, was passieren kann, wenn unsere realen, ebenfalls von Computern gesteuerten Autos, Flugzeuge und Raumschiffe aufgrund eines Software-Bugs ein ähnliches Eigenleben entwickeln würden. Im virtuellen Versuchslabor eines Videospiels bestätigt sich somit wieder einmal die von intelligenten Menschen wie Stephen Hawking, Bill Gates und Elon Musk vorgebrachte Sorge, allzu entspannt mit dem Thema KI umzugehen. Ob in Videospielen oder bei echten KI-Systemen: Es kann nie schaden, wenn der Mensch einen Blick auf das wirft, was die Maschinen da treiben.