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Eine kanadische Stadt namens Dildo hat jetzt eine eigene Brauerei

Niemand weiß genau, wie die Kleinstadt Dildo in der kanadischen Provinz Neufundland zu ihrem Namen gekommen ist. Einige Historiker machen den britischen Entdecker James Cook und seinen Landvermesser Michael Lane dafür verantwortlich. Die beiden gelten sowieso als Beavis und Butthead der Kartografie: Laut der Website CN Traveler hielten Cook und Lane Neufundland Ende des 18. Jahrhunderts auf einer Landkarte fest und nannten verschiedene Siedlungen dabei etwa Tickle Bay, Cuckolds Cove oder Blow Me Down – und möglicherweise auch Dildo.

Einige Bürger von Dildo gehen davon aus, dass ihre Stadt den gleichen Namen trägt wie ein damaliger spanischer Entdecker oder dessen Schiff. Andere wollen einfach nur klarstellen, dass das Ganze nichts mit dem Sexspielzeug zu tun hat. “Ich bin mir ziemlich sicher, dass es uns schon länger gibt als künstliche Penisse”, sagte die Postangestellte Stella Wright gegenüber der Zeitung The Independent. “In den USA existiert auch ein Ort namens ‘Intercourse’ [Geschlechtsverkehr], darüber machen wir uns doch auch nicht lustig.”

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Aber ganz egal, wo der Name auch herkommt, die Stadt trägt ihn jetzt schon seit über 300 Jahren – und er kann es örtlichen Unternehmen teilweise recht schwer machen. So hat jetzt zum Beispiel eine neue Craft-Beer-Brauerei in Dildo hochgezogen. Und vor der Eröffnung gingen schnell einige Namensvorschläge für die dazugehörigen Brauerzeugnisse ein.

“Wir werden ein wenig mit den Ortsnamen und den pfiffigen Sachen, die die Leute hier sagen, herumspielen und unseren Bieren dann interessante Namen geben”, sagte Angela Reid, die Miteigentümerin von Dildo Brewing Company and Museum, gegenüber dem Fernsehsender CBC News.

Bei der Eröffnung der im Stadtmuseum angesiedelten Brauerei stellte sich dann heraus, dass die Verantwortlichen bei den Namen für ihre Biere doch nicht allzu sehr in die Wortspielkiste gegriffen haben: Im Vergleich zu “Stout Dildo”, “Blonde Root 80” (eine Anspielung auf die Neufundländer Schnellstraße Route 80) und “Red Rocks Ale” ist “I’se Da Bye-PA” noch der Name, der am meisten Spezialwissen voraussetzt. Damit bezieht sich die Brauerei nämlich auf “I’se The B’y”, ein traditionelles Schunkel-Volkslied Neufundlands.

Braumeister Lionel Rodrigues hat verschiedene Stout-Biere und IPAs kreiert, die es sowohl vom Fass als auch in sogenannten “Growler”-Gefäßen gibt. Zudem werden beim Brauen einer Biersorte mit Blaubeernote ausschließlich in Dildo angebaute Blaubeeren verwendet.

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1990 versuchte Robert Elford, ein Elektriker aus Dildo, übrigens vergeblich, den Namen seiner Heimatstadt ändern zu lassen. “Mein Sohn kam immer in Verlegenheit, wenn er gefragt wurde, wo er denn wohnte”, erklärte er gegenüber The Independent. Die anderen Bürger gingen allerdings schnell auf die Barrikaden und weigerten sich, ihre fünfbuchstabige Herkunft einfach so aufzugeben. Schließlich knickte Elford ein und änderte lediglich seine eigene Adresse so, dass er von da an zur Nachbarstadt gehörte.

Sehr standhaft, Dildo, sehr standhaft.

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