Eine unvollständige Liste der lächerlichsten “Identitären”-Aktionen 2017

Wenn die sogenannten “Identitären” ein Tinder-Profil hätten, wäre der inspirierende Spruch in ihrer Beschreibung wahrscheinlich: “Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better.”

Diese Weisheit hilft im Leben nämlich vor allem jenen Menschen weiter, die zwar wenig auf die Reihe bekommen, aber trotzdem nicht davor zurückschrecken, in den sozialen Medien mit ihren Leistungen zu prahlen. Wie nach der von Debakeln gezeichneten “Defend Europe”-Aktion nun auch der letzte Mensch mitbekommen haben dürfte, ist genau das eine der wenigen Stärken der rechtsextremen Gruppierung.

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Die selbsternannten Verteidiger Europas sind nämlich definitiv nicht die intellektuellen Rechten, als die sie sich gerne präsentieren. Die Belege sind vielfältig und facepalmwürdig. Und sie sind nur die Spitze eines schlepperschiffsversenkenden Eisbergs an idiotischen Aktionen.

Der Sturm aufs Bundesjustizministerium

Im Mai zogen etwa 50 Mitglieder der Rechtsextrem vor das Bundesjustizministerium in Berlin. Zuvor hatten sie versucht, auf das Vordach zu klettern. Die rechten Aktivisten wurden vorübergehend festgenommen – die Demonstration war nicht angemeldet. Laut Polizei versuchte ein Mitglied mit einem Transporter, der mehrere Rechte zum Ort des Geschehens transportiert hatte, zu fliehen. Er überfuhr dabei fast einen Beamten. Später stellte sich dann heraus, dass der Fahrer außerdem ein Funktionär der Berliner AfD war.

Martin Sellner, die Pfefferspraypistole und der mysteriöse Hosen-Vorfall

Im Rahmen der Demonstrationen gegen den alljährlichen Akademikerball in Wien begab sich der österreichische “Identitären”-Chef Martin Sellner zur U-Bahn-Station Schottentor, wo er mehrere Schüsse aus einer Pfefferspraypistole abfeuerte – angeblich zum Selbstschutz, er sagte, er sei von mehreren vermummten Linken angegriffen worden. Gegen Sellner wurde ein Waffenverbot ausgesprochen. Nach dem Vorfall kursierte außerdem ein Bild von Sellner, auf dem einige zu sehen glaubten, dass er sich in die Hose gemacht habe.

Mehr war nicht notwendig, um das Wort “angesellnert” zu etablieren (sowohl auf Twitter, als auch auf dem Klo der Wiener Hauptuni) …

… und Sellner in Erklärungsnot zu bringen:

Die rüstigen Rentner von der CSU

Hier haben wir diesem Tweet nichts mehr hinzuzufügen:

Der “kleine Haufen Ytong-Ziegel”

Weil die österreichischen Grünen laut den rechtsextremen “Identitären” die “Grenze öffnen wollen”, haben rechte Aktivisten beschlossen, die Tür der grünen Parteizentrale zuzumauern. Als Mitarbeiter der Grünen am Morgen an ihrem Arbeitsplatz eintrafen, fanden sie laut eigenen Angaben einen “kleinen Haufen Ytong-Ziegel” vor. Kurz nach 8:30 Uhr waren die Ziegel bereits wieder entfernt.

Die Copyright-Verletzung

Für ein Bild, das Sellner widerrechtlich in eines seiner YouTube-Videos eingebaut hatte, erhielt er ein Anwaltsschreiben, in dem ihm mitgeteilt wurde, er müsse 571 Euro dafür bezahlen. Vor lauter Empörung teilte er das Bild gleich noch einmal. Genauso ohne Erlaubnis wie beim ersten Mal. Mittlerweile ist der Tweet gelöscht.

“Ein Sommer wie damals”

Kommen wir zum letzten und neuesten Streich: Die sogenannte “Identitäre Bewegung Steiermark” rief am Mittwoch auf Facebook dazu auf, “Vorfälle am Badesee” zu melden. Da sie aber nicht erklärten, welche Vorfälle sie damit eigentlich meinen, nahmen einige User den Aufruf zum Anlass, um ihre erschütternden Geschichten zu erzählen. Sie handeln von Eis und Mayo und Scherben und sind tatsächlich ziemlich schockierend.

Verena auf Twitter: @verenabgnr

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