Ein norwegisches Start-up hat das lukrative Eiswürfelgeschäft für sich entdeckt. Statt normaler Würfel bietet Svaice 1.000 Jahre altes Luxusgletschereis.
„Unser Produkt ist 100 Prozent natürlich und mehr als 1.000 Jahre alt”, prahlt Svaice im Internet. Die Firma hat vor, Eis aus Svartisen zu gewinnen, dem zweitgrößten Gletscher Norwegens. Der Svartisen hat eine Fläche von 370 Quadratkilometern, ist jedoch an vielen Stellen geschmolzen und soll in den nächsten 100 Jahren verschwinden.
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Das Projekt erfreut sich großer Unterstützung in der Umgebung. Per Swensen, Bürgermeister der nahegelegenen Kommune Meløy, unterstützt Svaice in der Hoffnung, die Firma werde dringend benötigte Arbeitsplätze schaffen. Die ersten Bohrungen der Eishändler wurden bereits mit 30.000 Euro subventioniert.
Heidi Katrine Bang vom WWF Norwegen ist der breite Zuspruch für das Projekt ein Rätsel. „Wir halten das für eine schlechte Geschäftsidee. Der Svartisen schmilzt aufgrund des Klimawandels. Mit öffentlichen Geldern zu unterstützen, dass Stücke von ihm verkauft werden können, wirkt befremdlich”, sagte sie gegenüber VICE.
Svaice behauptet, nur Eis abzutragen, das ohnehin schmelzen würde, und nicht zum Verschwinden des Gletschers beizusteuern. Die Firma nennt die jährlich fast vier Millionen Liter Eis „so gut wie nichts”. „Die Menge, die wir abtragen, ist nicht mehr als ein Glas Wasser aus dem Ozean”, heißt es auf der Website.