Entführt und erpresst: Diesen Horror machen Migranten auf dem Weg in die USA durch

Eigentlich existiert La Ladrillera gar nicht. Die Gegend in der mexikanischen Sonora-Wüste ist verlassen, fast unzugänglich und kaum dokumentiert. Deswegen hört man auch nur selten etwas von dem Horror, den mexikanische und andere mittelamerikanische Migranten dort auf ihrem Weg zur nahegelegenen US-Grenze durchmachen.

Ursprünglich war La Ladrillera eine Siedlung, in der mit Lehmstein gearbeitet wurde. Heute werden die letzten verbleibenden Gebäude dort von Verbrechersyndikaten genutzt, um Männer, Frauen und Kinder auf dem Weg gen Norden festzuhalten. Hunderte, wenn nicht gar Tausende Migranten durchlebten dort tagelang Angst.

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In La Ladrillera soll das Sinaloa-Kartell das Sagen haben – und damit wohl auch mehrere Banden, die am Menschenhandel beteiligt sind, und viele Polizisten mit zweifelhaften Moralvorstellungen. Man vermutet, dass das Kartell sogenannte Polleros (also Menschenhändler) und Coyotes oder Bajadores (Gegenspieler der Polleros, die Migranten “sicherstellen” und dann gegen Geld freilassen) in seinem Gebiet einfach schalten und walten lässt.

Unsere mexikanischen Kollegen sind nach La Ladrillera gereist, um das Grauen zu dokumentieren, das Migranten dort erlebt haben.

Spuren von Migranten auf dem Weg in Richtung USA
Ein Polizist bewacht die Gegend, wo Kriminelle Migranten festhalten, die über die Grenze wollen
Viele Migranten tragen solche Rosenkränze mit Jesus- oder Santa-Muerte-Emblem mit sich, die sie während ihrer Reise beschützen sollen
In einem der verlassenen Häuser von La Ladrillera liegen eine Matratze, ein Hochstuhl und zurückgelassenes Spielzeug
Ein typisches Haus in La Ladrillera
Die Fassaden der Gebäude sind von Kugeln durchlöchert
In diesem Raum liegen Hochstühle, Strampelanzüge und andere Klamotten
Überall in der Gegend findet man Sachen, die Migranten gehörten
Ein Kinderschuh und Spielzeug
Puppen und Kinderklamotten deuten darauf hin, wie viele Minderjährige schon durch La Ladrillera gereist sind
Polizisten halten ihren Waffen für den Fall einer Konfrontation immer bereit
Ein Beamter kontrolliert die Route, die die Polleros immer genommen haben, bevor sie nach La Ladrillera kamen
Auf dem Weg nach La Ladrillera steht ein durchsiebtes Straßenschild
Solche Klamotten mit Tarnmuster werden von den Migranten häufig während der Reise durch die Sonoran-Wüste getragen

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