In den vergangenen Wochen hatten die allermeisten von uns ungewohnt viel Zeit für sich. Schaut man sich den Traffic-Boom auf Seiten wie Pornhub und Onlyfans an, haben Tausende den Lockdown vor allem dazu genutzt, den eigenen Körper wieder besser kennenzulernen.Aber was ist mit den Menschen vor der Kamera? Wir haben mit vier Camgirls darüber gesprochen, wie sich die Pandemie der Langeweile auf ihre Arbeit und ihren Kontostand ausgewirkt hat.
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VICE-Video: Chinas Webcam-Industrie – Der moderne Goldrausch
Ava Moore
Kat Aluna
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Es gibt im Moment nur zwei Veränderungen zu meinem Leben vor dem Lockdown: Ich biete kostenlose Videos auf meinen Instagram-Account an und ich sitze auch nachts vor der Cam. Ich mache das nicht oft, aber da ich nicht mehr essen gehen oder anderweitig das Haus verlassen kann, kann ich mir genauso gut andere Beschäftigungen suchen. Es ist auch für mich wichtig, mit Menschen in Kontakt zu bleiben. Es haben also beide Seiten etwas davon. Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Morgens mache ich Sport, update meinen Social-Media-Account und gehe etwa zwei Stunden am Tag live. Das reicht. Ich könnte wahrscheinlich mehr Anfragen annehmen, aber ich will nicht rund um die Uhr verfügbar sein.
Chloé Sanchez
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Darunter sind viele Typen, die gar nicht auf Pornos aus sind. Letztens wollten zwei Männer, dass ich meine Klamotten anbehalte und einfach nur rede. Ich kann mir auch nicht den ganzen Monat durchgehend Dildos reinschieben – das würde mein Körper nicht aushalten.In den ersten vier Tagen des Lockdowns sind die Anfragen explodiert. Seitdem hat es sich ein bisschen beruhigt, aber das liegt wahrscheinlich auch daran, dass gerade sehr viele Frauen Liveshows anbieten. Für die ist Camming oft ein Nebenjob, aber in der aktuellen Situation haben sie mehr Zeit.Ich habe den Eindruck, dass die Leute sich am Anfang noch darauf gefreut haben, sich den ganzen Tag einen runterholen zu können. Jetzt ist das ein bisschen abgeebbt. Gleichzeitig hatten meine Videos auf Pornhub noch nie so viele Views. Ich habe auch meine Kommunikation an die Situation angepasst. Für Posts verwende ich #lockdown und auf Facebook habe ich eine Happy-Hour-Show gestartet, immer Freitags. Bei der ersten haben 100 Leute zugeschaut.Meine Arbeit hat sich aber im Grunde nicht verändert. Wirkliche Probleme haben Sexarbeitende, die ihren Lebensunterhalt mit Körperkontakt verdienen. Für sie ist es gerade richtig beschissen. Ich habe das Glück, dass ich meinen Job weitermachen und mit anderen Hobbies kombinieren kann. Ich studiere Kochkunst auf Diplom und überlege, Kochvideos in sexy Outfits zu machen.Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.