Alle Kampfstile, kaum Regeln: Fotos von Teenagern beim Free Fight

Der Brüsseler Fotograf Victor Blanchevoye ist großer Kampfsportfan. Über Social Media ist der 23-Jährige auf Hood Fights Tiel aufmerksam geworden, eine Kampfsportgruppe im niederländischen Tiel. Ihr Konzept ist simpel: Man trifft sich auf einem Feld oder einem abgelegenen Parkplatz und kämpft. Regeln gibt es kaum, alle Stile sind erlaubt. Nur zivilisiert sollte es zugehen.

Dafür sorgt auch ein Ringrichter, obwohl es keinen Ring gibt. Der Kampf findet einfach vor den umherstehenden Zuschauern statt. Die Gruppe filmt die Kämpfe und lädt sie auf ihrem YouTube-Kanal hoch. Dieser hat schon knapp 50.000 Follower. Auch das Publikum darf filmen und Bilder machen. 

Blanchevoye hat rund 15 dieser Kämpfe besucht. Anfangs war er etwas skeptisch, weil er nicht wusste, auf was für Leute er dort treffen würde: "In dieser Szene gibt es eine Menge Neonazis." Zum Glück sei das bei Hood Fights Tiel überhaupt nicht der Fall gewesen. "Die Teilnehmer kommen von überallher und repräsentieren häufig ihr Herkunftsland oder einfach ihre Community", sagt Blanchevoye. "Es hat ein bisschen was von den Olympischen Spielen."

Insgesamt gehe es bei den Kämpfen recht entspannt und locker zu, die Teilnehmer sähen sie mehr als eine Art Sparring, sagt der Fotograf. "Einmal sind die Cops gekommen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Die hatten überhaupt kein Problem damit, was mich dann doch ein bisschen überrascht hat." Etwas Raum für Verbesserung sieht Blanchevoye allerdings schon. "Meine einzige Kritik wäre, dass die Organisatoren mehr auf Stürze und Würfe achten sollten. Und es wäre gut, jemanden zu haben, der die Kämpfer tragen kann, falls sie sich verletzen."

Die meisten Kämpfer der Hood Fights Tiel sind noch sehr jung, im Schnitt erst 17 Jahre alt. Begleitet werden sie zu den Kämpfen von ihren Crews und Freunden. Manche haben auch ihre Trainer dabei. Nach den Kämpfen geben sie Interviews für den YouTube-Kanal, wie Profis.

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