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Sex

Prozess: Ehemann wurde beim Sex mit einer Machete getötet

Während seine Frau auf ihm saß, wurde dem Opfer die Kehle durchgeschnitten.
Imago / Reporters & Pixabay / Unsplash

Der 58-jährige Karl Ekkehart A. denkt, seine Ehefrau will mit ihm schlafen. Die damals 30-jährige Armina A. setzt sich am 16. September gegen 22:30 Uhr auf ihn und hat mit ihm Sex in der Reiterstellung. Den 17. September erlebt Karl Ekkehart A. nicht mehr. Während Armina A. auf ihm sitzt, nähert sich von hinten der Geliebte seiner Frau, er ist maskiert und bewaffnet. Mit der 40 Zentimeter langen Klinge einer Machete schneidet er Karl Ekkehart A. die Kehle durch.

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Der 39-jährige Jan D. tötet so nicht nur das Opfer, sondern erwischt auch die beiden Achillessehnen seiner Geliebten. Danach flüchtet er mit einem E-Bike vom Tatort im Chemnitzer Stadtteil Ebersdorf. Armina A. humpelt nach der Tat blutüberströmt zu ihren Nachbarn. Ihnen erzählt sie, drei maskierte Männer hätten ihren Mann getötet.


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Diese Lüge hält sich nicht lange. Fünf Tage nach der Tat wird Jan D. verhaftet. Er führt die Polizisten zum Fluss Zschopau, wo Taucher die Machete finden, mit der Jan D. gemordet hat. Der Rehatechniker gesteht die Tat und schildert den Ablauf. Armina A. dagegen gibt sich bei einem Gespräch mit Bild erschüttert, dass ihr Geliebter einer der Mörder gewesen sein soll.

Nach dem Geständnis von Jan D. kommt es zum Plot Twist: Jan D. wirft seiner Geliebten vor, die Tat geplant und organisiert zu haben, um den Ehemann loszuwerden. Ob die Verletzungen an der Achillesferse absichtlich oder versehentlich zugefügt wurden, ist bislang nicht geklärt.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden nun mittäterschaftlich begangenen Mord vor. Armina A. soll die Haustür angelehnt gelassen haben, damit ihr Geliebter ins Haus kommen konnte. Zudem soll sie im Keller die Machete, eine Maske und Handschuhe bereitgelegt haben. Der Mordprozess gegen Armina A. und Jan D. hat diesen Mittwoch begonnen. Lokalmedien berichten, dass beide sich im Gerichtssaal keines Blickes würdigten, obwohl sie nur zwei Meter voneinander entfernt saßen. Armina A. bestreitet weiterhin, etwas mit der Tat zu tun zu haben, und will sich bei dem Prozess nur schriftlich äußern.

Der Staatsanwalt geht davon aus, dass Karl Ekkehart A. sterben musste, weil die beiden Töchter von Armina A. von anderen Männern stammen. Die ältere, sechsjährige Tochter soll von Jan D. gezeugt worden sein. Der Vater der zweijährigen Tochter soll weder der Geliebte noch der Ehemann sein, sondern ein dritter. Laut Staatsanwaltschaft betrog Armina A. ihren Ehemann regelmäßig, weswegen sich dieser 2013 von ihr trennen wollte. Dies soll Armina A. aus finanziellen Gründe zu verhindern gesucht haben. Die beiden lernten sich 2007 kennen, als Karl Ekkehart A. auf Geschäftsreise war.

In elf Verhandlungstagen sollen 62 Zeugen und 7 Gutachter aussagen. Ein Urteil wird für Ende August erwartet. Den beiden Angeklagten droht lebenslange Haft.

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