FYI.

This story is over 5 years old.

Verbrechen

Alles, was wir über die Verhaftung von Arafat Abou-Chakers Bruder wissen

Eins ist klar: Es wird teuer für Familie Abou-Chaker.
Ein Foto der Brüder Yasser und Arafat Abou-Chaker mit Bushido.
Yasser ist unkenntlich gemacht, weil er keine Person des öffentlichen Lebens ist, ihr werdet es überleben | Foto von Facebook

Langsam wird es eng für Familie Abou-Chaker. Nach Arafat hat es jetzt auch dessen jüngeren Bruder Yasser erwischt: Der 37-Jährige wurde am Montag in Dänemark verhaftet, sechs Tage nach seinem älteren Bruder. Und zwar aus zwei Gründen:

Der erste Vorwurf

Yasser und Arafat sollen zusammen Yassers Kinder entführt haben. Das soll passiert sein, nachdem Yassers Frau sich von ihm getrennt und sich mit den Kindern zu Verwandten nach Dänemark abgesetzt hatte. Yasser und Arafat hätten die Kinder daraufhin gegen ihren Willen wieder nach Berlin gebracht, berichtet die Bild. Der Stern ist sich allerdings nicht ganz so sicher, ob diese Entführung je stattgefunden hat oder nur geplant gewesen sei. Trotzdem: Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden deshalb "Kindesentziehung" vor.


Anzeige

Auch auf VICE: Wer kennt eigentlich Annegret Kramp-Karrenbauer?


Aktuell sind die Kinder in Dänemark bei der Mutter. Es war wohl ihre Aussage über die vermeintliche Entführungs-Aktion, die die Ermittlungen gegen die beiden Brüder ausgelöst hat. Allerdings ist das nicht alles, was sie erzählt haben soll – und das bringt uns zum nächsten Punkt.

Der zweite Vorwurf

Die beiden Brüder sollen zusammen geplant haben, "Familienmitglieder" von Arafats ehemaligem Freund und Geschäftspartner Bushido zu entführen.

Die Geschichte dahinter: Arafat und Bushido hatten sich im März 2018 sehr öffentlich getrennt und es seitdem nicht geschafft, ihre gemeinsamen Geschäfte einvernehmlich zu entwirren. Stattdessen veröffentlichten Bushido und seine Frau Anna-Maria Ferchichi im September ein Interview, in dem sie Arafat die komplette Schuld an der Trennung gaben – und außerdem klarmachten, dass sie Angst vor Arafats Rache hätten.

Wenig später, im November, stürmten schwer bewaffnete Polizisten die Villa, die die beiden Geschäftspartner sich gekauft hatten – in der zu dem Zeitpunkt aber nur noch Arafat wohnte. Die Polizei durchsuchte das Haus nach Waffen, damals wurde zum ersten Mal bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Arafat im Verdacht hat, Bushidos Kinder entführen zu wollen. Interessanter Twist: Abou-Chaker meldete sich kurz darauf selbst per Instagram, um ausdrücklich zu sagen, er wolle niemandes Kinder entführen, und überhaupt, "alles" werde "friedlich geklärt".

Anzeige

Das hat die Staatsanwaltschaft ihm offenbar nicht geglaubt. Stattdessen nutzte sie Arafats Verurteilung in einem anderen Prozess (übrigens die erste Verurteilung seines Lebens), um ihn noch im Gerichtssaal zu verhaften. Kurz darauf berichteten mehrere Medien, dass die Staatsanwaltschaft glaubt, Abou-Chaker habe neben der Kindesentführung außerdem noch geplant, Anna-Maria Ferchichi mit Säure anzugreifen.

Laut der Bild waren diese Pläne allerdings "noch nicht weit fortgeschritten". Trotzdem wirft die Staatsanwaltschaft ihm aktuell einen ganzen Katalog von Grausamkeiten vor: Verabredung zu einem Verbrechen, Anstiftung zur Entziehung Minderjähriger, schwere Körperverletzung, räuberische Erpressung und erpresserischer Menschenraub. Und all das wird Yasser laut Spiegel Online jetzt auch vorgeworfen.

Was passiert jetzt?

Während sein Bruder Arafat in Berlin-Moabit in der Untersuchungshaft wartet, sitzt Yasser aktuell noch in Dänemark ein. Verhaftet haben die Dänen ihn allerdings, weil die Berliner das wollten. Deshalb wird er laut Staatsanwaltschaft demnächst einem Richter vorgeführt, der entscheiden soll, ob er nach Deutschland ausgeliefert werden kann.

Wenn Yasser selbst zustimmt, könnte er danach in ein bis zwei Tagen nach Berlin gebracht werden. Wenn nicht, könnte es länger dauern. Die Staatsanwaltschaft wird währenddessen weiter an einer Anklage gegen die beiden basteln. In jedem Fall bedeutet das erstmal: Die Familie wird in nächster Zeit sehr, sehr viel Geld für Anwälte ausgeben müssen.

Folge VICE auf Facebook, Instagram und Snapchat.