Eine Frau liest eine Anzeige bei Craigslist für Girls do Porn, davor ist ein Flugzeug
Collage: Lia Kantrowitz | Bilder: Shutterstock
Menschen

Girls Do Porn: Die Seite zerstörte fast Monicas Leben – bis sie sich wehrte

Menschenhandel, Täuschung und Betrug – den Machern von Girls Do Porn drohen lebenslange Haftstrafen.

Dieser Artikel enthält Schilderungen sexualisierter Gewalt und kann auf manche Leserinnen und Leser verstörend wirken.

Es war eine Nacht im Oktober 2013, als Monica Evans in ihrem Zimmer im College-Wohnheim saß und durch die Stellenangebote auf Craigslist scrollte. Sie brauchte unbedingt Geld; ihre Eltern hatten ihr gesagt, dass sie für ihre Studiengebühren von nun an selbst aufkommen müsse. Auf der Kleinanzeigenseite hatte sie schon ihren Restaurantjob gefunden. "Bezahlter Model-Job" stand über einem Angebot. Monica antwortete. Es sollte ihr Leben vollkommen aus der Bahn werfen.

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Monica fragte nach weiteren Informationen, dann schickte sie ein paar Fotos von sich. "Mark", so nannte sich der Mann hinter der Anzeige, schrieb, dass er noch Nacktfotos benötige. Monica war vor zwei Monaten erst 18 geworden. Sie dachte, es müsse sich um ein Unterwäsche-Shooting handeln. Sie schickte Mark die Bilder.

Er bot ihr 2.000 US-Dollar und kaufte ihr ein Flugticket nach San Diego. Ein paar Tage vor ihrem Abflug rief Mark sie an: Sie würden einen Porno drehen. Monica sagt, dass der Mann ihr versichert habe, die Videos würden niemals im Internet veröffentlicht werden. Sie seien lediglich für private Sammler in Australien bestimmt. Um sie zu überzeugen, dass alles mit rechten Dingen zugeht, vermittelte Mark ihr noch die Nummern von ein paar Frauen, die angeblich schon für ihn gearbeitet hatten. Was Monica nicht wusste: Diese Frauen waren bezahlt worden, um zu lügen.

Gerichtsunterlagen zufolge durften diese Referenz-Frauen die echten Namen der Recruiter nicht nennen; sie durften auch nicht sagen, dass diese eine beliebte Pornoseite besaßen. Stattdessen sollten sie erzählen, dass sie selbst bereits mit den Männern gedreht hatten, die Videos aber nie im Internet gelandet waren. Niemand habe von den Filmen erfahren. Die Bezahlung der Referenz-Frauen variierte je nach Attraktivität und Alter der Frauen, die sie überreden sollten. Dazu verliehen die Recruiter Noten von D bis A. Für eine D gab es 50, für eine A 200 US-Dollar.

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"Ich habe mich sicherer gefühlt, als sie mir sagten, dass ich die anderen Mädchen kontaktieren könne. Ich war extrem nervös, aber ich brauchte das Geld", sagt Monica.

Der Dreh für Girls Do Porn

Am frühen Morgen des 13. November verließ Monica ihr Wohnheim. In ihrer Handtasche: ein Handyladegerät und die Boarding-Karte. Mehr hatte sie nicht dabei. Sie flog nach San Diego, knapp 2.000 Kilometer von ihrem College-Städtchen entfernt. Monica hatte niemandem gesagt, wo sie hingeht oder was sie dort tut.


VICE-Video: Der qualvolle Kampf gegen Rachepornos


Vor dem Flughafen in San Diego warteten zwei Männer auf sie. Ihre echten Namen sollte sie erst später erfahren: Andre G. und Matthew W..

"Sie filmten mich schon, als ich aus dem Flughafen kam", sagt Monica. W., der Kameramann, hörte auf, als sie ins Auto stiegen. Die Männer boten Monica zur Entspannung Alkohol an. "Die Fahrt zum Hotel war lang. Ich war davor noch nie in Kalifornien und bin es seitdem auch nicht mehr gewesen. Ich will nie mehr dorthin zurück."

"Ich war vier oder fünf Stunden dort. Es war Folter. Dann brachten sie mich zum Flughafen. Ich habe den kompletten Rückflug geweint." – Monica

Im Hotelzimmer angekommen, bauten die Männer Licht und Kameras auf. Sie stellten die Möbel um, einige schoben sie vor die Zimmertür. Sie würden kurze Segmente von fünf verschiedenen Stellungen drehen, sagten sie ihr, jeweils nur fünf Minuten lang.

Die Männer gaben ihr Formulare, die sie unterschreiben sollte, sagt Monica. Eins davon war eine Einverständniserklärung. "Sie sagten: 'Hier steht das und das. Du fliegst heute Abend zurück und hast jetzt keine Zeit, alles zu lesen. Unterschreib einfach hier, hier und hier'", erinnert sich Monica.

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Die Szenen, die eigentlich nur fünf Minuten dauern sollten, zogen sich über Stunden. Der Geschlechtsverkehr war brutal. Monica wollte nicht mehr, sie hatte Schmerzen.

"Aber die Männer sagten: 'Nein, du hast einen Vertrag unterschrieben, es sind nur noch zehn Minuten'", sagt Monica. Nachdem alles vorbei war, schaute sie auf ihr Handy: "Ich war vier oder fünf Stunden dort. Es war Folter. Dann brachten sie mich zum Flughafen. Ich habe den kompletten Rückflug geweint."

Freunde sehen ihr Pornovideo

Einen Monat später, als Monica über die Winterferien bei ihrer Familie war, schrieb ihr ein alter Freund aus der High School: "Hey, ich weiß, dass wir schon länger nicht mehr gesprochen haben, aber du solltest wissen, dass dieses Video von dir die Runde macht."

"Mir rutschte das Herz in die Hose", sagt Monica. "Ich werde dieses Gefühl den Rest meines Lebens nicht vergessen."

Eine Stunde später rief ihre Mutter von der Arbeit an. Sie war außer sich. Auch sie hatte das Video gesehen.

Bald schien jeder in Monicas Bekanntenkreis das Video zu kennen. Leute begannen, ihr und ihren Familienmitgliedern Screenshots zu schicken. Sie fragten ihre kleine Schwester, ob sie später auch so eine Schlampe werden würde. Ein Meme machte die Runde, in dem ein Foto aus ihrem High-School-Jahrbuch neben einem Screenshot vom Ende des Videos gesetzt wurde. "Damals und heute" stand in der Bildunterschrift. Die Nacktfotos, die sie dem Mann bei Craigslist geschickt hatte, waren ebenfalls im Internet aufgetaucht – inklusive ihres Namens, den Namen ihrer Familienmitglieder und Links zu all ihren Social-Media-Accounts.

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Das System hinter Girls Do Porn

Monica ist eine von Dutzenden Frauen, die die Männer hinter der Seite GirlsDoPorn.com beschuldigen, sie unter falschen Vorgaben zu Pornodrehs überredet und anschließend ihre persönlichen Details öffentlich gemacht zu haben. Am 2. Juni 2016 reichten vier junge Frauen am San Diego Superior Court eine Klage gegen das Unternehmen und seine Mitarbeitenden ein. Weitere 18 Frauen haben sich der Klage seitdem angeschlossen. Monica gehört nicht dazu. Sie hatte bis vergangenes Jahr noch zu große Angst, ein weiteres Mal bloßgestellt zu werden, erzählt sie. Aber sie hat eine wichtige Aussage in dem Verfahren gemacht.

Michael P., ein gebürtiger Neuseeländer, ist laut Gerichtsunterlagen Inhaber und Betreiber von Girls Do Porn. Zu Prozessbeginn hatte er das Land verlassen und gilt seitdem als flüchtig. Neben P. sind Mitinhaber und Kameramann Matthew W., Darsteller Andre G. und weitere Unternehmen und Komparsen angeklagt. Sie alle müssen sich wegen vorsätzlicher Falschdarstellung, arglistiger Unterschlagung von Informationen, illegalen und betrügerischen Geschäftspraktiken und dem vorsätzlichen Zufügen von seelischem Leid verantworten. Das Verfahren begann am 19. August diesen Jahres und soll in wenigen Wochen enden.

Eine enge Mitarbeiterin P.'s, Valorie M., sowie ein ehemaliger Kameramann, Teddy G., haben bereits vor Gericht ausgesagt, die Frauen auf P.'s Anweisung belogen zu haben.

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Sie bieten Marihuana und Alkohol an – zur Entspannung.

Die Erfahrungen der 22 anonymen Klägerinnen folgen alle einem ähnlichen Muster: Junge Frauen zwischen 18 und 22 Jahren in kleinen College-Städten antworten auf Craigslist-Anzeigen für Modeljobs. Die Kontakte verwenden falsche Namen und locken sie mit falschen Versprechungen für 2.000 bis 7.000 US-Dollar nach San Diego, um in Hotelzimmern Pornos zu drehen. Nach der Ankunft kriegen sie mitgeteilt, dass sie Tausende US-Dollar weniger bekommen als ausgemacht. Die Begründung der Männer, so sagt etwa Klägerin Jane D., 19, aus: "Ihr Körper war eine 10, aber ihr Gesicht war eine 7."

Die Männer drängen die Frauen, Verträge zu unterschreiben, die sie nicht lesen können. Man habe nur wenige Stunden für den Dreh, sagen die Männer, darin stehe ohnehin nur, was man bereits besprochen habe. Sie bieten Marihuana und Alkohol an – zur Entspannung. Es ist fast alles wie bei Monica.

Eine Klägerin sagte aus, dass der Geschlechtsverkehr so brutal war, dass sie sich übergeben musste, Atemprobleme bekam und zu weinen anfing. Einige Frauen erzählten vor Gericht, dass sie vaginale Blutungen erlitten und die Männer anflehten, das Hotelzimmer verlassen zu dürfen. Diese Bitte wurde den Frauen verwehrt mit dem Hinweis darauf, dass sie einen Vertrag unterschrieben hätten und ihr Rückflug, über den die Männer die volle Kontrolle hatten, sonst gestrichen werden würde.

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Die Frauen werden gedoxxt und gestalked

Etwa einen Monat nach dem Dreh veröffentlichen P. und die anderen Angeklagten die Videos im Internet. Kurz darauf kursieren die Aufnahmen im Bekanntenkreis der jungen Frauen. Ihre Namen, Adressen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern und Social-Media-Profile werden auf der Doxxing-Plattform PornWikiLeaks veröffentlicht – einer Seite, die nur existierte, um die Identitäten von Pornodarstellerinnen und -darstellern publik zu machen. Die Männer hinter Girls Do Porn sollen zwischen November 2015 und Juni 2016 die administrative Kontrolle über die Doxxing-Seite gehabt haben.

An dieser Stelle kommt Monicas Aussage ins Spiel. Die Nacktfotos, die sie nur mit dem Kontakt von der Craigslist-Anzeige geteilt und anschließend gelöscht hatte, waren später auf der Doxxing-Plattform PornWikiLeaks aufgetaucht. Die Klägerinnen und ihre Anwälte sind sich sicher, dass P. und die Mitangeklagten die persönlichen Informationen im Internet veröffentlicht und verbreitet haben. P.’s Anwalt weist diesen Vorwurf zurück. Aber die Beweise sprechen gegen seine Klienten.

"Dokumente des Domain-Registrars GoDaddy.com zeigen, dass die administrative Kontrolle von PornWikiLeaks.com im November 2015 an eine Person übertragen wurde, die die E-Mail-Adresse mike@bll-media.com verwendet – eine Adresse, die bekanntermaßen von P. benutzt wurde", heißt es in der Anklage.

Im Januar 2016 tauchte auf PornWikiLeaks in Posts erstmals Werbung für Girls Do Porn auf. Erst im Juni des gleichen Jahres – ein paar Wochen, nachdem die erste Zivilklage vor Gericht eingegangen war –, wurden die privaten Informationen der Klägerinnen von der Seite entfernt.

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Über die Jahre soll GirlsDoPorn.com mit seiner Schwesterseite GirlsDoToys.com 17 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftet haben.

Einige Videos wurden nicht nur auf GirlsDoPorn.com geteilt, sondern auch in Auszügen auf kostenlosen Seiten wie xVideos und PornHub, wo sie seitdem über 800 Millionen Mal angeschaut wurden. Während ihrer Aussage gab Monica an, dass sie auch PornHub angeschrieben habe, damit das Video von der Seite entfernt werde. Sie habe nie eine Antwort erhalten. Girls Do Porn war ein "PornHub Content Partner" und hatte einen offiziellen Kanal auf der Seite. Erst vergangene Woche nahm PornHub alle Girls-Do-Porn-Inhalte von der Seite, nachdem die Staatsanwaltschaft am 10. Oktober ebenfalls Anklage gegen PornHubs Content-Partner erhoben hatte.

Die Macher von Girls Do Porn werden angeklagt

Die Staatsanwaltschaft Kaliforniens klagt Michael P., Matthew W. und Andre G. wegen Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in drei Fällen an. Zusammen mit der Mitarbeiterin Valorie M. müssen sich die drei außerdem wegen Verschwörung zum Menschenhandel verantworten. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft spiegeln im Großen und Ganzen die Anschuldigungen der Zivilklage wider.

Kameramann W. und Darsteller G. wurden am 9. Oktober verhaftet, Mitarbeiterin M. angeklagt. Inhaber P. befindet sich weiterhin auf der Flucht. Sollten sie verurteilt werden, droht den Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe und eine Geldstrafe in Höhe von 250.000 US-Dollar. Der Staatsanwaltschaft zufolge rekrutierte Darsteller G. sogar noch bis in die letzte Septemberwoche Frauen. Über die Jahre soll GirlsDoPorn.com mit seiner Schwesterseite GirlsDoToys.com 17 Millionen US-Dollar Umsatz erwirtschaftet haben.

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Nachdem sie versucht hatte, mit PornHub Kontakt aufzunehmen, schickte Monica eine E-Mail an die Adresse von der Craigslist-Anzeige. Auch hier: keine Antwort. Wie die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklage schreibt, verwendeten die Täter falsche Namen, falsche Telefonnummern und falsche Geschäftsnamen, um es den hintergangenen Frauen schwerer zu machen, später Schadensersatz einzufordern. Als der Vater einer anderen Betroffenen eine E-Mail an den ursprünglichen Recruiter schickte, mit der Bitte das Video offline zu nehmen, erhielt er laut FBI per Post eine Unterlassungsaufforderung von P.'s Anwalt zusammen mit Nacktfotos seiner eigenen Tochter.

"Wir wussten nicht, wer abgesehen von der Frau unter dieser Adresse wohnt", erklärte P.’s Anwalt VICE in einem Statement.

Auch die anderen Frauen wurden belästigt. Fremde bombardierten sie auf ihren Social-Media-Profilen mit Nachrichten, manche mit Screenshots der Videos. In einem Fall druckten Unbekannte das Bild einer Frau aus und klebten es an die Haustür ihres Vaters.

Das Stalking und die Scham setzten den Frauen zu. Mindestens vier Frauen sagten aus, dass sie Selbstmordgedanken hatten. Eine Klägerin begann, sich selbst zu verletzen und brach ihr Studium ab, nachdem Kommilitonen sie belästigt hatten. Eine Frau aus New York "wurde depressiv, lebte in Angst und zog nach Kanada", heißt es in der Anklage.

"Ich hatte so lange das Gefühl, dass ich mir das alles selbst eingebrockt habe." – Monica

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Monica erging es nicht besser. Ein paar Tage, bevor sie zurück an ihr College sollte, schnappte sie sich alles, was sie im Medizinschrank ihrer Eltern finden konnte. Umgeben von Pillendosen legte sie sich ins Bett und weinte.

Ihre beste Freundin hielt sie am Ende davon ab, sich umzubringen. Zurück am College hatte Monica wieder Suizidgedanken. Ihre Mitbewohnerin informierte eine Vertrauensperson. Monica verbrachte anderthalb Wochen in der Psychiatrie. Danach verkroch sich Monica in ihrem Zimmer, schaute pausenlos Fernsehen, nahm Drogen und schwänzte ihre Vorlesungen. Wegen nicht erbrachter Leistungen fiel sie durch.

In einem Fischrestaurant eines kleinen Küstenorts im Süden der USA erzählt Monica mir im Frühling, was passiert ist, seitdem sie auf die Craigslist-Anzeige geantwortet hatte. Sechs Jahre ist das jetzt her. Es verfolgt sie immer noch.

Nachdem sie ihr Studium abgebrochen hatte, zog sie zurück zu ihren Eltern, obwohl ihre Mutter sich weigerte, mit ihr zu sprechen. Sie begann, Krankenpflege an einem Community College in der Nähe zu studieren. Im Unterricht setzte sie sich immer in die letzte Reihe, trug weite Pullis, mit der Kapuze überm Kopf. Eine Zeitlang funktionierte das. Dann erwähnte jemand im Chemieunterricht ihr Video. Sie ging nie wieder zurück.

"Ich kam mit der Welt nicht klar", sagt Monica. Auch hier im Restaurant spricht Monica leise. Wenn eine Bedienung vorbeiläuft, senkt sie ihre Stimme noch weiter. Sie hat Angst, dass jemand etwas mitbekommt.

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Monica wehrt sich

Sie isst nichts. Vor ein paar Stunden erst hatte sie sich mit ihrer besten Freundin einen Haufen Fastfood gegönnt. Als Belohnung. Diesen Morgen hat sie vor Gericht ausgesagt. Es hat sie viel Kraft gekostet.

"Ich hatte so lange das Gefühl, dass ich mir das alles selbst eingebrockt habe, dass ich es verdient habe, so beschimpft zu werden", sagt Monica. "Jetzt erst erkenne ich, was für ein perfider Plan das war. Es hat mir sechs Jahre meines Lebens geraubt. Ich bin nur 23, aber diese sechs Jahre haben sich wie mein ganzes Leben angefühlt."

Auch wenn es ihr inzwischen etwas besser geht, merkt man an ihren Schilderungen, wie das Erlebte Monica in die Einsamkeit gezwungen hat. Während unserer Unterhaltung füllen sich ihre Augen immer wieder mit Tränen. Als die Kellnerin ihr ein Stück Limettenkuchen aufs Haus bringt, wird sie sofort paranoid. Gruppenselfies meidet sie. Sie fürchtet sich vor Kameras, sie will nicht gesehen werden.

Für Monica bedeutet das Zivilverfahren auch, endlich gehört zu werden – eine Gelegenheit, auf die sie lange gewartet hat. Endlich kann sie wütend auf das sein, was die Männer ihr angetan haben, anstatt sich selbst dafür zu hassen. Als sie von der Klage gegen die Männer hinter Girls Do Porn hörte, habe sie geweint.

"Ich habe mich immer gefragt: Wie gehst du nach Hause, wohlwissend, dass du ein Monster bist, das die Leben junger Frauen zerstört? Gehst du einfach nach Hause zu deiner Familie, als sei nichts gewesen?", sagt Monica. "Ich will nicht, dass das jemand anderem passiert."

Notrufnummern für Suizidgefährdete bieten Hilfe für Personen, die an Suizid denken – oder sich Sorgen um einen nahestehenden Menschen machen. Die Nummer der Telefonseelsorge in Deutschland ist: 0800 111 0 111. Hier gibt es auch einen Chat. Trauernde Angehörige von Menschen, die Suizid begangen haben, finden bei Organisationen wie Agus Hilfe.

Die Nummer der Telefonseelsorge in der Schweiz ist: 143. Hier gibt es auch einen Chat. In dieser Liste sind weitere Anlaufstellen für Menschen mit psychischen Erkrankungen in der Schweiz aufgeführt.

Die Nummer der Telefonseelsorge in Österreich ist: 142. Auch hier gibt es einen Chat. Trauernde Angehörige von Menschen, die Suizid begangen haben, finden in Österreich bei Organisationen wie SUPRA Hilfe.

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