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In Paris hat Frankreichs erstes Sexpuppen-Bordell aufgemacht und Aktivisten laufen Sturm

"Xdolls ist kein Sexshop. Es ist ein Ort, der Geld mit der Simulation von Vergewaltigungen verdient", sagt die Sprecherin einer feministischen Vereinigung.
Symbolfoto: imago | ZUMA Press

Am 1. Februar hatte Xdolls im 14. Pariser Arrondissement sein Geschäft eröffnet. OK, eigentlich ist es vielmehr eine Website, über die man Termine ausmachen kann und dann die Adresse des Ladens erhält. Das Etablissement befindet sich in einer unscheinbaren Dreizimmerwohnung und, wie der Name bereits suggeriert, können Kunden dort Zeit mit Sexpuppen verbringen. Vier stehen zur Auswahl, Kunden können sie für ein oder zwei Stunden buchen oder auch einen Termin für Paare ausmachen.

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Registriert ist Xdolls offiziell als Spielecenter, aber Kritiker halten dagegen, dass es sich de facto um ein Bordell handele. Bordelle sind in Frankreich seit 1946 illegal, Prostitution seit 2016 ebenfalls.


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"Die tun so, als könne man dort Flipper oder Kicker spielen", sagte Nicolas Bonnet Oulaldj, Anführer der kommunistischen Fraktion im Pariser Stadtrat, gegenüber Le Parisien. Xdolls vermittle ein erniedrigendes Frauenbild, so der Politiker weiter. Sein Genosse Pierre Laurent, Parteivorsitzender der Kommunistischen Partei Frankreichs, kritisierte, dass einige Puppen "Kindern ähneln können".

Neben Oulaldj macht sich auch die feministische Gruppierung Mouvement du Nid, übersetzt etwa "Nestbewegung", für eine Schließung von Xdolls stark. In ihren Augen fördere das Etablissement eine Vergewaltigungskultur.

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"Xdolls ist kein Sexshop. Es ist ein Ort, der Geld mit der Simulation von Vergewaltigungen verdient", zitiert der britische Telegraph Lorraine Questiaux, eine Sprecherin der feministischen Vereinigung.

Die Entscheidung über die Zukunft von Xdolls steht noch aus. Französische Polizisten, die das Puppen-Etablissement begutachtet hatten, konnten bislang keinen Gesetzesbruch oder eine Gefahr für die öffentliche Ordnung feststellen.

Auch in anderen europäischen Städten sind in den vergangenen Jahren ähnliche Etablissements eröffnet worden. VICE hatte im Oktober 2017 das Dortmunder Bordoll besucht. Xdolls-Inhaber Joaquin Lousquy sagte französischen Medien, dass er trotz des Gegenwinds hoffe, in Zukunft weitere Geschäfte dieser Art zu eröffnen.

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