Hans-Peter Friedrich möchte nicht vergessen werden. Sein Problem ist, dass er leider genau die Sorte Politiker ist, die man besonders schnell vergessen will. 2011 wurde er allein deshalb deutscher Innenminister, weil der Sturz des Karl-Theodor zu Guttenberg die ganze Regierung durcheinandergebracht hatte und irgendjemand den Posten schnell übernehmen musste. Nach der Bundestagswahl 2013 wurde er dann Landwirtschaftsminister, musste aber wegen seiner Beteiligung in der Edathy-Affäre schon nach zwei Monaten seinen Hut nehmen.
Seitdem taucht Friedrich eigentlich nur noch in den Medien auf, wenn er mal wieder irgendwas Dämliches auf Twitter geschrieben hat. Im März zum Beispiel erklärte er, Angela Merkel gehöre eigentlich gar nicht zur CDU—obwohl sie nach wie vor nicht nur die Bundeskanzlerin, sondern auch die Chefin der CDU ist. Nicht wenige Beobachter glaubten danach ernsthaft, es handele sich um einen Satire-Account.
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Jetzt hat Friedrich noch einmal nachgelegt: Die Überschrift, Sigmar Gabriel stehe zu seinem “Stinkefinger gegen Nazis”, kommentierte er so:
Wie ernst man das jetzt nehmen muss, ist die eine Frage. Doch natürlich kann man sich darüber ärgern, wie der CSU-Politiker eine ganze politische Richtung mit waschechten Neonazis gleichsetzt. Oder darüber, wie unverfroren er mittlerweile nach Applaus von ganz rechts fischt. Man kann sich auch wundern, dass jemand mit solchen Einstellungen wirklich mal Innenminister für ganz Deutschland war.
Die Geschichte hat aber noch einen Twist: Das Wort “Pack” hat nämlich niemand anderes als Sigmar Gabriel selbst wieder in den politischen Diskurs eingebracht. Er hatte es benutzt, um die rechten Krawallmacher von Heidenau zu beschimpfen und dann noch behauptet, diese Leute gehörten nicht zu Deutschland. “Wir sind das Pack” wurde kurz darauf zum geflügelten Wort von Leuten, die sich von Gabriels Äußerung in dem bestätigt sahen, was sie eh schon glaubten: dass die Berliner Politik sie verachtet, sich nicht für ihre Probleme interessiert und sie am liebsten einfach loswerden würde.