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Auf ihrem Blog schreibt Giulianna Rigali darüber, wie sie als Jugendliche von einem Fremden vergewaltigt wurde, als sie spazieren ging. Acht Jahre später, schreibt sie, wurde sie erneut vergewaltigt. 1997 spürte sie Schmerzen in ihren Handgelenken und Schultern. „Aber nach der Geburt meines vierten Kindes, 2001, weitete sich der Schmerz auf meinen ganzen Körper aus", schreibt sie mir per E-Mail. „Ich konnte nicht aus dem Bett steigen, ohne vor Schmerz gelähmt zu sein. Ich konnte kaum gehen oder einen geraden Satz bilden." Sie litt auch an einer Posttraumatischen Belastungsstörung, die sich in Schlaflosigkeit und Müdigkeit manifestierte. 2001 bekam sie die Diagnose Fibromyalgie. Heute arbeitet die 49-jährige Mutter mit ihrem Arzt daran, mit ihrer Diagnose umzugehen. „Eine Diagnose zu bekommen, war der erste Schritt, um mein Leben zurückzugewinnen", sagte sie.Über die Jahre ist Fibromyalgie sichtbarer geworden und auch Männer sehen die Krankheit als mögliche Diagnose, die ihren unerklärlichen Schmerzen zugrunde liegt. Norman Hanley, bei dem Fibromyalgie 2013 diagnostiziert wurde, moderiert die Facebook-Seite Fibro for Men. „Ungefähr 2009 konnte ich nicht mehr gut schlafen, aber ich dachte, es liegt daran, dass ich einfach älter werde. Ich dachte, ich musste mich einfach zusammenreißen", erzählt mir Hanley per Telefon. „Aber ich bemerkte, wie meine Leistung bei der Arbeit immer schlechter wurde—ich arbeitete im Außendienst, war aber bald zu müde dafür. Ich musste kündigen und einen Job finden, in dem man nicht so viel reisen muss."Wenn man sich furchtbar fühlt und die Leute mit Unglaube reagieren, ist das sehr ärgerlich.
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Auf der Website Men With Fibromyalgia, die Hanley ebenfalls moderiert, findet man ähnliche Geschichten von Männern, die an überwältigenden Schmerzen ohne biologische Ursache leiden. Der Zweck der Seite, wie der Name andeutet, ist es, das Bewusstsein für Männer mit dieser Krankheit zu schärfen und das scheint bisher zu funktionieren. Dieses Jahr erkannten die Centers for Disease Control and Prevention, eine dem US-Gesundheitsministerium unterstellte Behörde, an, dass einer von sieben Männern an Fibromyalgie leidet. 2014 war es noch einer von acht. „Als ich mich in Hilfegruppen mit anderen Männern unterhielt, wurde klar, dass viele Ärzte glauben, Fibromyalgie sei ausschließlich eine Frauenkrankheit oder, noch schlimmer, überhaupt keine echte Krankheit", sagt Hanley.Nortin M. Hadler, ein Professor der Rheumatologie an der University of North Carolina, erklärt, weshalb es so kompliziert ist, bei einem Patienten Fibromyalgie, die er als „sozial konstruierte Krankheit" bezeichnet, zu diagnostizieren. „Das ist ein sehr schwieriges Thema", sagt er, „größtenteils, weil es ein Problem der Semiotik ist—was meinen wir mit dem Wort Fibromyalgie? Einer der traurigen Aspekte dieses Themas ist, dass man oft dazu übergeht, das Opfer zu beschuldigen. Wenn man sich furchtbar fühlt und die Leute mit Unglaube reagieren, ist das sehr ärgerlich."„Aber es gibt hier keine schlechten Menschen", fährt er fort. „Wir müssen das Erleben einer Krankheit zahlreicher Erwachsener—und mancher Kinder—, die sich schrecklich fühlen, besser verstehen."Oder wie Berkowitz über ihre Erfahrung mit dem Schmerz und Fibromyalgie in Tender Points schreibt: „Obwohl ich zwar glaube, dass die Diagnose nützlich ist—zumindest in dem begrenzten Sinne, dass es etwas bringt, einer Sache ohne Namen einen Namen zu geben und ihr so Geltung zu verleihen—, ist es nur ein Anfang."Munchies: Wasabi könnte der Schlüssel zum nächsten Schmerzmittel sein