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Marc: Ich bereite mich da schon lange drauf vor. Ich bin recht viel gesegelt, aber dies wird meine erste Zeit in einem Leuchtturm sein. Ich habe ein paar Mal längere Zeit auf dem Meer mit einer Crew verbracht. In gewisser Weise denke ich, dass das schwerer ist, weil du dich nicht nur um dich selbst kümmern musst, sondern auch um eine Menge anderer Leute.
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Genau darum geht es. Einsamkeit ist die Tradition der Wärter von Tévennec. Zwischen 1874 und 1910 brauchte der Leuchtturm jedes Jahr einen neuen Wärter. Niemand hat es länger dort ausgehalten. Aber das war eine andere Zeit. Du warst nicht in der Lage, mit der Außenwelt zu kommunizieren. Du konntest im Prinzip nur mit den Vögeln reden. Für mich wird es viel einfacher: Ich kann während der ganzen Zeit mit den Medien und meiner Vereinigung in Kontakt bleiben.Ist der Leuchtturm dafür ausgestattet, dass jemand darin lebt?
Überhaupt nicht. Es gibt keine Möbel. Er ist komplett verlassen. Ich werde ein paar Sachen mitnehmen—ein Bett, einen Stuhl, einen Tisch, Essen und ein bisschen Zeug zum Schreiben. Es wird ein bisschen wie im Gefängnis, nehme ich an. Der Leuchtturm ist komplett automatisiert, also muss ich ihn nicht steuern oder so. Es gibt kein fließendes Wasser, keinen Strom, keine Heizung. Es wird ein Vermögen kosten, dieses Gebäude zu renovieren. Deswegen das Crowdfunding für dieses Projekt.Du machst das Ganze also, um auf verlassene Leuchttürme aufmerksam zu machen? Ist der Staat involviert?
Nein, es gibt keine Unterstützung vom Staat. Manchmal machen sie ein paar sehr grundlegende Reparaturen an den Lichtern. Was merkwürdig ist—diese Lichter werden jede Nacht benutzt, aber für ihre Instandhaltung wird nichts getan.
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Wir treffen alle notwendigen Vorkehrungen, um sicherzugehen, dass alles reibungslos läuft. Aber ich könnte natürlich auch medizinische oder psychologische Probleme bekommen. Wenn irgendwas passiert, reicht ein Telefonanruf und in 15 Minuten ist ein Helikopter da. Die Leute sterben im Tévennec nicht mehr, anders als früher. Ich bin aber in guter Verfassung, also sollte nichts schief laufen.Warum gibt es so viele Geschichten über Tévennec?
Bevor es ein Leuchtturm war, war Tévennec angeblich die Heimat von Ankou, der Personifizierung des Todes in der bretonischen Legende. Wenn du das Gebiet Raz de Sein ohne Motor durchsegelst, dann spült dich die Strömung direkt nach Tévennec. Viele Segler sind dort gestorben und so hat der Felsen seinen Ruf bekommen. Nachdem der Staat dort ein Haus gebaut hatte, haben sie Leute dort hingeschickt, um alleine dort zu wohnen. Was keine gute Idee war. Immer wenn es gestürmt hat, sind die Wellen bis ans Dach geklatscht—was dazu geführt hat, dass das Haus innerhalb von 100 Jahren drei Mal komplett zerstört wurde. Hoffentlich ist das heutzutage etwas anders.
Hoffentlich. Glaubst du eigentlich an Geister?Die Kollegen von MOTHERBOARD haben noch einen anderen Ansatz in Sachen Geisterbeschwörung.
Nein, tue ich nicht. Aber ich respektiere den Glauben der Leute und würde nichts komplett ausschließen. Aber was ist eigentlich ein Geist? Ist es eine wandernde Seele oder die Manifestation von Einsamkeit? Wer weiß. Wie auch immer, sollte ich dort ein Gespenst sehen, versuche ich, ein Foto zu machen.Danke.