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Hostgator Dotcom, der Mann, der mit Porno-URLs übersät ist, bekommt endlich sein Gesicht zurück

Unser letzter Bericht über den Mann, der mal Billy Gibby hieß, hat dazu geführt, dass 3.200 Dollar für ihn gespendet wurden, damit er sich seine Gesichtstattoos entfernen lassen kann.

Alle Fotos mit freundlicher Genehmigung von Hostgator Dotcom

Als Hostgator M. Dotcom zum Dermatologen gegangen ist, musste er seine Tochter anlügen. Obwohl sie unmöglich wissen kann, was sie bedeuten, hat sie die Porno-URLs, die das Gesicht ihres Vaters übersähen, lieben gelernt. Schließlich hat sie ihren Vater auch noch nie ohne gesehen. Aber Princess konnte die Spannung an diesem Tag anscheinend spüren—sie wusste, dass etwas Großes passieren würde. „Du lässt dir nicht die Tattoos entfernen, oder Papa?", fragte sie, während ihr Vater, der einer menschlichen Werbetafel ähnelt, aus dem Haus ging.

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„Ich habe gedacht ‚verdammt', weil ich sie nicht anlügen wollte", sagt Dotcom. „Ich habe ihr gesagt, dass die Tattoos nicht verschwinden würden, weil ich nicht wollte, dass sie schreit und so."

VICE: Es gibt auch Menschen, deren Leben sich durch ein Tattoo verbessert.

So sehr Dotcom, geboren als Billy Gibby, seine Kinder auch liebt, die Tattoos entfernen zu lassen, war etwas, das er tun musste. Die Verwandlung des Mannes aus Anchorage in eine menschliche Werbetafel begann mit einem Akt der Nächstenliebe, als er einen Platz auf seiner Haut verkauft hat, um seine Nierenspende für eine kalifornische Frau, die er im Internet getroffen hat, bezahlen zu können. Anschließend hat er allerdings schwere Zeiten durchgemacht und immer mehr von seiner Haut verkauft, ebenso wie seinen Namen, damit seine Familie nicht auf der Straße sitzen muss. Letztendlich war sein Gesicht voll mit URLs, einige von ihnen gehörten zu Pornoseiten, was es für ihn schwer machte, einen konventionellen Job zu finden. Dotcom, der psychisch krank ist, hat versucht, sein Leben wieder in richtige Bahnen zu lenken, also hat er sich letzten Monat für Hilfe an VICE gewandt und unsere Leser haben mehr als 3.200 Dollar für ihn gespendet.

Nun hatte er seine erste 45-minütige Sitzung zur Entfernung der Tattoos. Obwohl er als Boxer gekämpft und sich offensichtlich recht oft unter die Nadel gelegt hat, hat Dotcom die Sitzung als schmerzhafter bezeichnet als alles, was er zuvor erlebt hat. „Es war viel schlimmer, als sich ein Tattoo stechen zu lassen, da du deine tote Haut riechen kannst, wenn sie verbrennen", erzählt er mir. [Die Ärzte] haben mir vorher gesagt, dass es sich anfühlt, wie wenn du kochst und das heiße Fett auf dich spritzt und das 45 Minuten lang immer wieder."

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Zur Zeit sieht der 34-Jährige aus, als wäre er verprügelt worden. Auch wenn er zweifellos besser aussieht als zu der Zeit, in der mittlerweile inaktive Pornoseiten sein Gesicht geschmückt haben, ist er voller Blasen und roter Flecken. Seine Tochter denkt, dass ihm jemand eine reingehauen hat. Sie wird wahrscheinlich die Wahrheit erfahren, wenn er in sechs bis acht Wochen zu einer weiteren Behandlung geht. Dotcom sagt, dass das Geld ausreicht, um all die Farbe aus seinem Gesicht entfernen zu lassen und auch erste Behandlungen an seinem Nacken zulässt.

„Ich bin es nicht wirklich gewohnt, dass so viele Leute so nett zu mir sind", sagt er. „Normalerweise lese ich Kommentare zu Geschichten über mich, in denen es heißt: ‚Dieser Typ ist ein verdammter Idiot' oder: ‚Der Typ ist dämlich' und so." Obwohl einige Leute bis zu 300 Dollar für die Sache gespendet haben, sagt er, dass die Kommentare ihn noch mehr gefreut haben als das Geld.

In den letzten zehn Jahren haben die Leute Dotcom wie Abschaum behandelt. Er wurde in Restaurants nicht bedient und Fremde haben angenommen, dass er kriminell ist, auch wenn er nicht vorbestraft ist und vor einem Jahrzehnt eigentlich dafür bekannt geworden war, dass er einer Fremden ein Organ gespendet hat.

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„Es ist nett, wenn Leute nicht denken, dass ich sie umbringen will", sagt er über seine zweite Chance im Leben. „Ich fühle mich nicht mehr so hässlich und es hat meinem Selbstbewusstsein enorm geholfen. Wenn ich mir die Tattoos im Spiegel angesehen habe, habe ich manchmal angefangen zu weinen und gedacht: ‚Was ist aus mir geworden?'. Es war wirklich deprimierend."