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Popkultur

The letzten 10 Minuten von Marvels 'The Avengers' machen mich sehr glücklich

Partys eskalieren und die beste Invasion New Yorks der Welt.

Wer von euch Säcken hat mir am Freitag ins Ohr geschrien, dass Disney die Rechte an den Marvel-Filmen verlieren würde, wenn sie nicht weiter brav und regelmäßig die bunten Comic-Produktionen rausschleudern?! Ich nehme einfach mal an, das stimmt, und kann den Mickey Mäusen nur zu The Avengers gratulieren - besonders nach dem John Carter Fiasko. Joss Whedon hat mit Avenger etwas geschafft, was alles andere nur nicht einfach ist.

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Mehrere Megacharaktere in einem übersichtlichen Film zusammenzuschweißen, ohne dass Antipathien, Konflikte und schwebende Riesenflugzeugträger zu kurz kommen. Jeder der Supis zählt, jeder bekommt Screentime. Hollywood-Kommunismus. Erstmals darf man sich auf einen saucoolen Hulk freuen, und der mir nicht ganz so sympathische Thor verwässert sich auch perfekt zwischen einem smoothen Tony Iron Man Stark und dem Old-School-Christian-Sam-Jackson-Tipping Captain America

Die Robin Scherbatsky von How i met Your Mother ist übrigens Nick Furys Assi! Wieso wurde diese Traumfrau nicht schon viel früher in eine Comic-Verfilmung gepusht, gerade mit diesem Gesicht. Das sieht doch aus, als hätte es Stan Lee persönlich skizziert. Alles knackt und knistert in diesem Film, auf eine spannende "Nicht loslassen!" Art und Weise. Die Figuren werden fein gezeichnet und dann auch wieder in durchaus geniale Gags reingetragen, so wie es dann vielleicht nur die Comics noch besser können. Loki, der egomanische Böse, hat verzweifelte und toll erbärmliche Tiefen. Da macht es sofort mehr Laune, wenn Hulk mit ihm Baby-Rassel spielt.

Ganz ausschlaggebend ist aber, dass endlich nach langer Zeit des Hoffens New York einmal richtig intergalaktisch angegriffen wird. Ich habe immer diese Team Comics auf meinem Nachtkästchen (wie zum Beispiel The Authority) und da greifen jeden Dienstag die außerirdischen Horden in unbeschreiblichen Zahlen an. Und diese Hoffnungslosigkeit einer unaufhaltsamen Flut an Alien-Kriegsmaschinerie rockt halt ganz einfach. Schaut euch das ödeste Team von Marvel an, wie es im Kino neue Exellenz erreicht. Scarlett Johansson hat ungefähr 50 Einstellungen, die offenbar nur ihrem Hintern gewidmet sind! Hawkeye hat das auch schon überrissen.

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Party als Projekt

Das Problem ist einfach, wenn man wiedererkennbare und pubertätsverwachsene Normalo-Teens als Hauptrollen castet, um das Handy-Kamera-Doku-Style Format zu bedienen, muss man damit rechnen, dass die Scheiße spielen! Das wiederum führt bei erzwungener Natürlichkeit genau zum Gegenteil. Project X ist Superbad mit Charaktere, die mir halt ziemlich wurscht sind und eigentlich ziemlich nerven. Dann wird eben eine Party veranstaltet, die einem wieder in Erinnerung ruft, dass alle Mädchen in der Oberstufe Supermodels sind und anscheinend unkontrollierbar dauergeil.

Moment … Besser als Hangover ist er allemal, weil man das Drogennehmen, die sehr passable Tanzi-Mucke, Boobies und die Freizeitlesben tatsächlich sieht. Wirklich super sind auch die kleinen Security-Jungs. Der Schwarze lächelt niemals und der andere ist irre mit seinem Elektro-Schlagstock. Die Moral des Films ist, dass, um den nickenden Gangsta-Respekt der Mitschüler zu bekommen, es durchaus legitim ist, einen Straßenblock abzufackeln und einen betrunkenen Riot anzuzetteln. Projekt X hat somit drei Phasen: Teeniekomödie, dann plötzlich kippt das Ganze mehr in Richtung Cloverfield. Enden tut es nicht sehr originell mit Animal House-Nachruf-Stills. Leider nur die Illusion von Illusion von stilisiertem Spaß oder bin ich einfach nur ein Party-Pooper?

Josef auf Twitter: @theZeffo