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Hungerkrise

Die Hälfte aller afrikanischen Länder sind vom Hunger bedroht

Die Ergebnisse des vierteljährlichen Berichts der FAO zur Ernährungssicherheit sind alarmierend: 34 Nationen weltweit sind auf externe Hilfe angewiesen, davon allein 27 in Afrika, also 80 Prozent.

Vierteljährlich veröffentlicht die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die FAO, einen Bericht zur Lage der Ernährung in Entwicklungsländern und Ländern mit geringem Einkommen sowie in Ländern mit unsicherer Ernährungssituation. Der Bericht dient als eine Art Frühwarnsystem, wenn Ländern eine Ernährungskatastrophe droht und sie Hilfe von außen benötigen. Am Donnerstag erschien die jüngste Ausgabe des Berichts und für schlappe 34 Länder weltweit sieht die Sache nicht sonderlich gut aus. Davon befinden sich allein 27 in Afrika. Das heißt, dass von allen Ländern in Notlage 80 Prozent auf dem afrikanischen Kontinent liegen.

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Die Wurzel des Übels scheint dreigeteilt zu sein: Konflikte, Dürren und Flutkatastrophen. Im Bericht heißt es: „In einigen Ländern ist die Ernährungssicherheit durch zivile Konflikte bedroht, in anderen Ländern sank die Lebensmittelproduktion durch ungünstige Wetterlagen, die teilweise in Verbindung mit dem Wetterphänomen El Niño stehen, sodass der Zugang zu Nahrung erschwert wird und die Preise für die Endverbraucher steigen."

In vielen Ländern setzen Krisen und Konflikte der Landwirtschaft, der Lebensmittelproduktion, dem Im- und Export und dem Handel allgemein stark zu: Irak, Afghanistan, Syrien, Jemen, Somalia und die Zentralafrikanische Republik. Außerdem breiten sich viele Konflikte auch auf Nachbarländer aus, Menschen müssen fliehen, eine zusätzliche Belastung für die Lebensmittelversorgung in den betroffenen Ländern.

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Nehmen wir beispielsweise die Demokratische Republik Kongo: Durch Konflikte in den östlichen Provinzen sind 1,5 Millionen Menschen auf der Flucht, weitere 4,5 Millionen benötigen dringend humanitäre Hilfe. Hinzu kommen dann noch gut 100.000 Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik. Und als wäre das nicht genug: Dank Überschwemmungen durch El Niño ist eine weitere halbe Million Menschen betroffen.

Aber auch andere Teile der Welt kommen nicht ungeschoren davon: Die landwirtschaftliche Produktion Nordkoreas ist aufgrund von Dürren und Überschwemmungen auf einem Tiefpunkt, ähnlich geht es Myanmar und Nepal.

Am prekärsten ist die Lage jedoch in Afrika. Die Liste der Länder, die auf externe Hilfe angewiesen sind, umfasst den ganzen Kontinent und das halbe Alphabet: Burkina Faso, Burundi, Dschibuti, Kamerun, Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Eritrea, Guinea, Kenia, Kongo, Liberia, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mali, Mauretanien, Mosambik, Niger, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia, Südsudan, Swasiland, Uganda, die Zentralafrikanische Republik und Äthiopien.

Seit Dezember letzten Jahres „haben sich die Zustände in diesen Ländern allgemein verschlimmert", so die FAO. Am problematischsten ist die Situation im südlichen Afrika, hier gehen die Lebensmittelpreise durch die Decke.

Gleichzeitig gibt es aber auch positive Beispiele, wie bei der Asien-Pazifik-Konferenz der FAO letzte Woche: „Die Asien-Pazifik-Region hat in den letzten 25 Jahren erstaunliche Fortschritte im Kampf gegen Armut und Hunger gemacht." Da können wir nur hoffen, dass die Länder des afrikanischen Kontinents eines Tages auch dasselbe von sich sagen können.