Kreisförmiges Siebzehneck: So zeichnet ihr die eleganteste Fläche der Geometrie

Die alten Griechen waren große Liebhaber geometrischer Figuren und versuchten mit ihren Euklidischen Werkzeugen, Lineal und Zirkel, perfektionierte Körper zu erschaffen. Ein besonderes Objekt dieser Polygone ist das regelmäßige Siebzehneck, bei dem 17 Punkte in gleichmäßigen Abständen auf einem Kreis liegen. Diese Figur ist deswegen so besonders, da sie trotz ihrer Komplexität nur mit eben diesen zwei Werkzeugen gezeichnet werden kann ist.

Und so sieht es aus:

Diese Methode zum Selbstzeichnen hat Carl Friedrich Gauß mit einer etwas komplizierten Formel 1796 mathematisch bewiesen.

Wie diese komplexe Zeichenarbeit ganz leicht auch von einem mathematischen Nichtskönner durchgeführt werden kann, demonstriert nun das aktuelle Video aus der Reihe Numberphile von der University of California, Berkeley. Doch auch wenn das Heptadekagon schon zu eurer Standartausrüstung gehört, lohnt sich eine kleine Tour durch die Numberphile-Seite in jedem Fall. Selten wurde Mathematik so liebevoll, einfühlsam und begeistert vermittelt.

Professor David Eisenbud aus dem Siebzehneck-Video nimmt jedem panischen Rechenphobiker mit ruhiger Stimme sofort jede Furcht. Als eine Art Bob Ross der geometrischen Zeichnung erklärt er in Meditationsstimmung die Konstruktion des genialen Körpers. Aus Versehen zeichnet er dabei zuerst ein Einundzwanzigeck, aber das macht ihn nur noch sympathischer.

Kleine Anekdote nebenbei: Eisenbud ist Leiter des Mathematical Sciences Research Institute und als überzeugter Mathefan gelang es ihm, für sein Institut die Adresse Gauß Way 17 (das Heptadekagon war der erste große Erfolg für den 19jährigen Gauß) genehmigt zu bekommen. Eine überzeugende Home-Base, um die Vermittlung mathematischer Schönheit voranzutreiben.