Dieser Test verrät dir, ob du zu den seltenen „Super Recognizern” gehörst

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Dieser Test verrät dir, ob du zu den seltenen „Super Recognizern” gehörst

Diese außergewöhnliche Fähigkeit kann man nicht lernen, man muss sie haben. Wenn du 10 von 14 Gesichtern erkennst, könntest du ein „Super-Recognizer“ sein.

Manchen Menschen fällt es leichter, sich Namen zu merken, andere prägen sich Gesichter schneller ein. Unter letzterer Gruppe gibt es einige wenige Personen, die sich fast jedes Gesicht behalten können, das ihnen über den Weg läuft.

Der englische Psychologe Josh P. Davis von der Greenwich University schätzt, dass rund ein Prozent unserer Bevölkerung zu diesen sogenannten „Super-Recognizern" zählen. Warum diese Menschen diese besondere Fähigkeit besitzen, ist erst seit wenigen Jahren Gegenstand der neurowissenschaftlichen und psychologischen Forschung.

Eine der ersten entsprechende Studien wurde 2009 an der Harvard University durchgeführt: Bei vier Personen konnte man hier außergewöhnliche Fähigkeiten feststellen, was die „Erkennung und Wahrnehmung von Gesichtern" betrifft, wie es im Paper zur Studie heißt. In den vergangenen Jahren wurden immer wieder ähnliche Studien durchgeführt, um weitere Menschen mit der Fähigkeit zu finden, doch bisher konnte keine Studie mehr als eine Handvoll der sogenannten „Super-Recognizer" identifizieren.

Professor Davis hat deshalb einen Online-Test entwickelt und lockt potenzielle Probanden: „Wenn du richtig gut abschneidest, könntest du ein Super-Recognizer sein." In dem fünfminütigem Test bekommt man dann insgesamt 14 Gesichter mehrere Sekunden gezeigt, um anschließend das selbe Gesicht aus einer Anordnung von acht verschiedenen Gesichtern wiederzuerkennen. Wer mindestens 10 von 14 Gesichtern wiedererkennt, qualifiziert sich für anschließende, umfangreichere Tests, bei dessen überdurchschnittlichem Abschluss dich wiederum die Wissenschaftler der Greenwich University wohl gerne näher kennenlernen würden.

Denn bis heute ist ungeklärt, wo das Super-Talent zum Gesichtererkennen im menschlichen Hirn verortet ist. Eine erst im März dieses Jahres veröffentlichte Studie bestätigte die bisherigen Erkenntnisse, dass die Fähigkeit unabhängig vom Erinnerungsvermögen eines Menschen besteht: Zwei Weltrekordhalter im Gedächtnis-Sport, die es mit ihrem Erinnerungsvermögen sogar ins Guinessbuch der Rekorde geschafft hatten, schnitten bei der Gesichterwiedererkennung nur durchschnittlich ab.

Oft schlummert das Talent des Super-Recognizers also unbemerkt in seinen Trägern. In der Harvard-Studie von 2009 erwähnte eine Person gar, dass es ihr peinlich sei, diese Fähigkeit zu besitzen: „Ich täusche vor, [Menschen] nicht wiederzuerkennen… sonst sieht es aus, als würde ich sie stalken oder als würden sie mir mehr bedeuten, als sie es tun." „Super-Recognizer" auch weiterhin noch von der englischen Polizei eingestellt werden, um Videos von Überwachungskameras auf kriminelle Gesichter zu scannen, oder viel mehr Künstliche Intelligenzen diesen Job übernehmen, wird die Zukunft zeigen. Nichtsdestotrotz freut sich Professor Davis, wenn er den ein oder anderen „Super Recognizer" unter euch identifizieren kann.