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Die erste Kiffer-Werbung kommt ins US-Fernsehen

Nachdem einige Bundesstaaten in den USA Marihuana legalisiert haben, kommen nach und nach auch die Nebenwirkungen eines normalen kommerziellen Geschäfts zum Vorschein, zu denen eben auch missratene TV-Spot-Metaphorik zählt.

Weed war das erste Produkt mit dem im Internet gehandelt wurde: Bill Murrey ist Fan, Kriegsveteranen bringen damit ihre Traumata unter Kontrolle und Hans-Christian Ströbele möchte, dass endlich auch mitten in Berlin ein Coffee-Shop steht. Und natürlich sind wir auch nach Colorado geflogen, um mehr über den sogenannten „Green Rush“ des legalen Marihuana-Handels zu erfahren. Es ist ein Thema, zu dem jeder eine Meinung hat. Die Legalisierung als kommerzielles Handelsprodukt in Teilen der USA bringt jetzt auch die Nebenwirkungen eines jeden guten kommerziellen Geschäfts mit sich: die erste Weed-Fernsehwerbung steht in den Startlöchern um auf mehreren der größeren us-amerikanischen Sendeanstalten zu laufen.

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Der Spot von einer Minute Länge wird über Sender wie CNN, Fox, Comedy Central oder History Channel über den Äther flimmern und wurde produziert von MaijuanaDoctors, einem Unternehmen, das Marihuana-Patienten mit lokalen Ärzten zusammen bringt. Die Firma „will weder den entspannenden Gebrauch von Marihuana in der Freizeit anpreisen noch andere verschreibungspflichtige Medizin“ schreibt sie auf ihrer Webseite.

On Air geht der Spot in New Jersey, wo Marihuana seit 2010 legalisiert ist. „Die Sicherstellung der Ausstrahlung auf einem großen Sender war extrem schwierig und gleichzeitig auch extrem zufriedenstellend“, so Jason Draisine, der Gründer und Geschäftsführer von MarihuanaDoctors in einer Pressemitteilung.

Allerdings ist der Spot etwas klischeebeladen abgedroschen, indem er den Drogenkauf bei deiner Gras-Connection mit dem Erwerb von Sushi bei einem Straßendealer vergleicht („Ich habe Sashimi.“). Eine etwas offensichtliche Anspielung auf Schwarzmarkt-Thunfisch. Eine Herangehensweise, die die Leute ermuntern soll, den legalen Weg einzuschlagen und bei der Beschaffung von Marihuana nicht das Gesetz zu umgehen.

In New Jersey, dem Testgebiet für den Spot, bekommt man bei Leiden wie Krebs, Glaukom, AIDS, chronischen Schmerzen, Muskelspasmen oder heftiger Übelkeit eine medizinische Marihuana-Karte. Doch nach dem Senator des Bundesstaates Nick Scutari ist es „höchste Zeit“ das Weed komplett zu legalisieren. Zumindest in den USA wäre das dann nach Colorado und Washington schon der dritte Staat, der sich zu diesem Schritt entschließt.