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Anscheinend ist Milch doch ganz gesund. Aber wer weiß?

Immer mehr Leute sind laktoseintolerant oder glauben es zu sein. Ein Schlag ins Gesicht für die Milchindustrie. Eine neue Studie aus Down Under impliziert, dass Milch ein super Fitnessgetränk ist. Zumindest will uns das die Industrie weismachen. Ja was...
Photo via Flickr user Liz West

Vor Kurzem haben wir von einer neuen—wenn auch nicht unumstrittenen—schwedischen Studie berichtet, die eine Korrelation (aber eben keine Kausalität) zwischen einem hohen Milchkonsum und einer kürzeren Lebenserwartung aufstellt. Dieses Mal geht's in die andere Richtung: Denn eine neue Studie aus Down Under weist darauf hin, dass Milch ein super Sportgetränk ist.

Ja, du liest richtig. Denn ein großes Glas Kuhsaft kann es scheinbar selbst mit Powerade aufnehmen.

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Aber eigentlich ist das auch keine große Offenbarung. Schon seit langer Zeit wird behauptet, dass Milch ein hervorragendes Mittel ist, um seinen Elektrolythaushalt nach einem anstrengenden Workout wieder auf Vordermann zu bringen—auch wenn es zugegeben nicht das erfrischendste und prickelndste Getränk ist, das man sich, noch außer Atem und ganz rot im Gesicht, unbedingt geben möchte. Auch ein gewisser Michael Phelps—18-maliger Olympiasieger (!)—soll sich zwischen einzelnen olympischen Wettkämpfen von Milchdrinks ernährt haben, um wieder zu Kräften zu kommen.

Der National Dairy Council (ein US-amerikanischer Industrieverband milchproduzierender Unternehmen) hat verlauten lassen, Milch könne regenerierend bei Muskelschäden wirken und somit den Sportler schneller für ein Folge-Workout auf Trab bringen. Außerdem, so die Milchindustrievertreter weiter, könne Milch den Muskelaufbau begünstigen, wenn sie nach dem Training genossen wird.

Wenig objektiv, findest du? Finden wir auch. Darum liefern wir auch gleich eine unabhängige Studie aus dem Jahr 2008 hinterher, die im Journal of the International Society of Sports Nutrition erschien und zu folgendem Fazit kam: Fettarme Milch wirkt mindestens genauso hydrierend wie herkömmliche Sportgetränke.

Neuste Untersuchungsergebnisse aus Australien untermauern scheinbar den neugewonnenen Ruf von Milch als Wundermittelchen für Möchtegern-Popeyes: In der Studie—wie konnten sie dafür nur Freiwillige finden??—bekamen 15 Männer den Auftrag, eine Stunde lang, und dazu noch in dicken Klamotten, auf einem Standrad bis zum Umfallen in die Pedale zu treten. Am Ende hatten die Teilnehmer im Schnitt rund zwei Prozent ihres Körpergewichts verloren. Dann gab man ihnen unter anderem frische Vollmilch, Sojamilch und ein typisches Sportgetränk (Powerade). Nach drei Stunden wurden die Teilnehmer erneut gewogen—mit dem Ergebnis, dass sowohl die Kuh- als auch die Sojamilch besser beim Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts abschnitten als Powerade. (Es sei an dieser Stelle aber darauf hingewiesen, dass die Studie direkt von der australischen Milchindustrie in Auftrag gegeben wurde.)

Fazit für alle Sportverrückten: Mut zum Post-Workout-Milchbart—vorausgesetzt, dein Workout besteht nicht nur aus Netflix-Marathons.

Oberes Foto: liz west | Flickr | CC BY 2.0