Mit diesem Bilderrahmen kannst du dir ein ganzes Museum ins Wohnzimmer stellen
Bild: Electric Objects

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Tech Review

Mit diesem Bilderrahmen kannst du dir ein ganzes Museum ins Wohnzimmer stellen

Das Spotify für zeitgenössische Kunst ist da. Von Gemälden bis zu modernen Animationen zeigt der digitale Bilderrahmen immer genau die Kunst, auf die du gerade Lust hast.

Die wenigsten Menschen haben das nötige Geld und den Platz, um sich echte moderne Kunst an ihre Wände zu hängen. Die meisten müssen sich daher mit gerahmten Kunstdrucken begnügen. Damit ihr nicht euer halbes Leben lang auf dasselbe banale Seerosen-Bildchen starren müsst, hat Electric Objects nun den EO2 rausgebracht. Der hochauflösende, 21 mal 12 Zoll große Bildschirm ist in einen schlichten Holzbilderrahmen gefasst und bringt Kunst aus allen Ecken der Welt in das Wohnzimmer seines Besitzers. Dabei sorgen ein edles mattes Finish und ein Lichtsensor, der subtil die Bildhelligkeit an die Umgebung anpasst, dafür, dass der digitale Bilderrahmen kein bisschen kitschig sonder äußerst schick aussieht.

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Das Ganze funktioniert als Abo: Wenn du dich beim „Art Club" anmeldest, kannst du aus Tausenden Bildern auswählen und sogar Playlists erstellen. Dazu legt jeder Benutzer ein Profil an, das nach einer Mischung aus Facebook, Twitter und Instagram aussieht. Doch hier geht es nicht darum, mit anderen in der Community zu interagieren, sondern darum, von zu Hause auf alles Zugriff zu haben – wie bei einem Kunst-Spotify. Berühmte Gemälde und Fotos aus dem J. Paul Getty Museum, dem Los Angeles County Museum of Art, der National Gallery of Art in Washington, der New York Public Library und dem Amsterdamer Rijksmuseum können so ebenso einfach ausgewählt werden wie Werke von neuen Künstlern, die Electric Objects eigens in Auftrag gegeben hat.

Einige Kunstwerke wurden extra für das digitale Medium geschaffen und nutzen seine technischen Möglichkeiten optimal aus, so beispielsweise die Landmarks von Hannah Perrine Mode. In Wasserfarben gemalte, kreisförmige Landschaftsausschnitte drehen sich darin vor einem weißen Hintergrund, wie von einem unsichtbaren Finger gedreht. Auch die Sammlung Space is the Place ist hypnotisch. Die Bilder stammen von HD-Teleskopen der NASA und wurden vom Künstler Adam Ferriss bearbeitet.

Trotzdem sind beim EO2 nicht die animierten Kunstwerke die größten Stars. Mein Lieblingsmotiv ist Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern von dem niederländischen Maler Hendrick Avercamp aus dem Jahr 1608. Darin spielen Kinder auf einem zugefrorenen Kanal eine Art Hockey, und in dunkle Mäntel gehüllte Menschen gehen ihren Geschäften nach. Ein sanftes Pfirsichrosa färbt den graubewölkten Himmel. Das Bild wirkt, als würde es von innen leuchten – und in diesem Fall tut es das buchstäblich. Verzeihung, Walter Benjamin, aber es hat eine eindeutige Aura, selbst wenn dieser „Rahmen" der Inbegriff der technischen Reproduktion ist.