Die Organisatoren nennen es ein „bahnbrechendes Projekt im sozialen Engagement". Und mit dieser Aussage liegen sie nicht ganz falsch. Mit dem Homeless World Cup, einem internationalen Fußballturnier, das dieses Jahr noch bis zum 19. September in Amsterdam stattfindet, haben die beiden Gründer Mel Young und Harald Schmied etwas ins Leben gerufen, dass seit 2003 das Leben von auf der Straße lebenden Menschen nachhaltig verändert.
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Durch die Kraft des Fußballs wollen sie den Teilnehmer, die einen Großteil ihres Lebens aufgrund der Obdachlosigkeit in Isolation verbracht haben, zurück in ein geregeltes Leben verhelfen. „Wenn wir alle etwas Kleines tun, werden wir die Welt verändern", das ist die Message, die die Gründer versuchen zu vermitteln. Durch den Sport lernen die Teilnehmer ihre Gedanken zu kommunizieren, zusammenzuarbeiten und Verantwortung zu übernehmen. Und das beginnt schon in der Vorbereitung auf das einmal im Jahr stattfindende Turnier. „Sie bekommen das Gefühl Teil etwas Größeren zu sein als sie selbst" und so werden diejenigen, die bis dahin am Ende der sozialen Kette der Gesellschaft standen ermutigt, ihr Leben umzukrempeln, pünktlich zum Training zu erscheinen und gemeinsamen Erfolg zu haben.74 Partnerorganisationen, aus 74 Ländern unterstützen den Cup. Eine Organisation aus jedem Land, das bis jetzt an diesem Turnier teilgenommen hat. Diese Partner kommen nicht nur für Kosten der Anreise, Unterbringung und Verpflegung der Sportler auf, sie repräsentieren mit ihrem Engagement auch ihre Nation. Außerdem verpflichten sich die Unterstützer als nationaler Koordinatoren für die Entwicklung der Straßenfußball-Szene in ihrem Land einzusetzen.Mittlerweile beginnt sich das langjährige Engagement der Organisatoren des Homeless World Cups auszuzahlen. Vergangene Turniere in Cape Town oder Melbourne brachten über die Dauer der Turniere 100.000 Besucher auf die Tribünen der vorübergehend errichteten Fußballplätze. In Mexico City waren es sogar 168.000 Fans. In einer Umfrage unter den Teilnehmern des Turniers zeigten sich 94 Prozent positiv beeinflusst durch das Turnier. 83 Prozent stellten im Nachgang eine Verbesserung von sozialen Beziehungen in ihrem direkten Umfeld fest und ganze 77 Prozent gaben an, dass sie aufgrund ihres Kontaktes mit dem Fußball, ihr Leben drastisch zum positiven verändert hatte.
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