Ein Vater, sein Sohn, das Meer und der Tod. Das sind die Kernzutaten des neuen Videos zum Song „Warten auf das Meer“, das die sonst so lauten Punkrocker Feine Sahne Fischfilet heute veröffentlicht haben. In zurückgenommener Bildsprache, ohne aufgesetzte Hochglanz-Kitsch-Optik, dafür aber nicht minder hochwertig gedreht, erzählt das Lied und das dazugehörige Video von einem Schicksal, dass leider viel zu viele schon in direkter oder indirekter Weise miterlebt haben. Es geht um Krebs. Um diese verdammte Volkskrankheit, die Alt und Jung gleichermaßen niederstreckt. Schauspieler Charly Hübner (den man vor allem als Polizisten Alexander Bukow vom Rostocker Polizeiruf 110 kennt) spielt den Vater, der nichts mehr tun kann, für sein Kind, außer mit ihm noch einmal aufs Meer raus zu fahren. Wenn Feine Sahne Fischfilet dann singen „Hauptsache du schläfst / Und deine Hände bleiben warm“, ist das so schörkellos ehrlich, dass es richtig weh tut.
Und dann will man auch noch ein letztes Mal Dinge tun, die bis dato selbstverständlich waren: Meerluft atmen, Burger essen, in der Stammkneipe saufen, bis die Füße und das Sprachzentrum einem den Dienst versagen. Und noch mal im Ernst jetzt: Fuck Cancer! Was ist eigentlich los gerade? Lemmy tot, Bowie tot, Alan Rickman tot, ebenso die deutsche Schauspielerin Maja Maranow. Und in dieser Woche starb auch noch Roger Willemsen mit 60 Jahren an Krebs, einer der klügsten Köpfe, die wir in diesem Land hatten. Aber es kann eben auch noch viel viel Jüngere treffen. Deshalb liefert die Band mit ihrem Song jetzt ein unpeinliches und starkes Plädoyer dafür, das Leben zu genießen, solange wir verdammt nochmal gesund sind und es auch noch genießen können.
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