Im österreichischen Hinterland könnte es bald ein Fentanyl-Problem geben

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Fentanyl, die Trenddroge, die zuletzt bei den tragischen Todesfällen von Prince, Lil Peep und Mac Miller für Schlagzeilen sorgte, schleicht sich jetzt auch in die Täler der österreichischen Alpen. Bei rund 10 Prozent der Drogentoten in Tirol war Fentanyl im Spiel, wie die Tiroler Tageszeitung berichtet. Bei Obduktionen werde die hochpotente Droge immer häufiger nachgewiesen.

In der Medizin wird das zu den Opioiden gehörende Fentanyl eigentlich bei chronischen Schmerzen und Krebspatienten verwendet. Opioide sind synthetische Substanzen mit morphinähnlicher Wirkung wie beispielsweise auch Codein oder Morphin.

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Fentanyl wird häufig in Form von sehr starken Schmerzpflastern verschrieben. Suchtkranke Menschen durchwühlen daher die Müllcontainer vor Krankenhäusern oder Arztpraxen nach gebrauchten Pflastern. Diese können dann von Heroinabhängigen, die in Fentanyl eine “günstige” Alternative sehen, ausgekocht und gespritzt werden. Da dabei die Dosis sehr schwer abzuschätzen ist, kommt es immer wieder zu Überdosierungen. Während die tödliche Dosis bei Heroin bei ca. 60 Milligramm liegt, braucht es dafür bei Fentanyl gerade mal beängstigende drei Milligramm.

Der österreichische Drogenbericht 2018 zeigt, dass 2017 bei 20 Prozent der insgesamt 154 Todesfälle durch Überdosierungen Opioide nachgewiesen werden konnten – darunter auch Fentanyl mit insgesamt sieben Fällen.

Fentanyl Tirol Statistik
Screenshot | Bericht zur Drogensituation 2018 | Bundesmininsterium für Soziales

Das Krasse daran? Im internationalen Vergleich steht Österreich noch relativ gut da. In Bayern, dem Bundesland mit der schärfsten Drogenpolitik und höchsten Anzahl an Drogentoten in Deutschland, fand man in den letzten Jahren bei jedem fünften Todesfall Fentanyl. Die USA werden von derartigen Opioiden seit Jahren in eine tiefe Krise gestürzt: 2017 starben 70.000 Menschen an einer Überdosis – eine Zahl, die stark mit der Beliebtheit von Opioiden korreliert. Das sind mehr Todesfälle als durch H.I.V., Autounfälle oder Waffengewalt.

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