UPDATE: Kommt euch das hier irgendwie bekannt vor? Uns nicht.
Ja, Musik ist teuer. Also eigentlich gar nicht mal so sehr für den Endverbraucher. Aber Firmen, die Musik von Bands—besonders, wenn sie bekannt sind—in ihren Werbungen benutzen wollen, müssen ziemlich tief in die Tasche greifen.
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Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dieses Dilemma zu umgehen. Man kann zum Beispiel einer unbekannten Band die Nutzungsrechte für einen Song abkaufen. Oder eine Musikdatenbank benutzen, in der Soundsnippets, Instrumentals oder ganze Songs nur für diesen Zweck zu einem moderaten Preis zur Verfügung stehen. Man kann auch einen darauf spezialisierten Produzenten engagieren, genau die Musik zu produzieren, die man sich für seine Werbung wünscht.
Kleiner Tipp an Firmen, die diese Variante wählen: Wenn man das tut, sollte man aber aufpassen, dass das Ergebnis nicht allzu offensichtlich wie der Song klingt, den man eigentlich gerne gehabt hätte. Sohn, der Wiener aus London, bezichtigte Audi letztens sich seine Single „Lessons“ für eine Werbung „ausgeborgt“ zu haben.
Aber überzeugt euch am besten selbst. Hier sind der Song und die Werbung im Vergleich:
Klare Sache eigentlich. Uns fällt auf, diese Rip-Off Methode scheint in der Werbebranche mehr und mehr in Mode zu kommen. Erst letzte Woche bezichtigte das Label Young Turks, den Modekonzern Hugo Boss eines ganz ähnlichen Ideendiebstahls. Der Song in der neuen Hugo Boss-Werbung sei eine sehr schlecht getarnte Kopie vom The xx-Song “Intro”.
(UPDATE: Offenbar hat Hugo Boss mittlerweile alle Videos der Kampagne gelöscht oder auf privat geschaltet)
für Werbungen verwendet wurdenUnd wenn du dir als Firma wirklich so felsenfest einbildest, dass es genau wie dieser eine Song klingen muss, den du so unbedingt für deine Werbung hättest—warum nimmst du nicht noch etwas mehr Geld in die Hand, und checkst dir die Rechte an genau DIESEM SONG. Keine seelenlose Kopie, sondern genau das, was du haben willst. Glaub uns eines, du würdest um einiges authentischer wirken, lieber Multimillionen-Konzern. Besseren Support, als Geld für sie auszugeben, kann man Musikern als Konzern im Übrigen eigentlich kaum zollen. Für dich als Unternehmen aber noch viel wichtiger: Die Werbekonsumenten, die ja auch nicht auf den Kopf gefallen sind, werden es dir danken. Und das lässt wiederum deine Kasse klingeln. Gar nicht so blöd, oder?