Jill Freedman ist eine erfahrene und versierte Fotokünstlerin. In den fünf Jahrzehnten ihrer Karriere hat sie sich mit ihrer preisgekrönten New Yorker Straßenfotografie weltweit einen Namen gemacht. Ihre Laufbahn fing damit an, dass sie in den 1960ern spontan auf einer geliehenen Kamera zwei Filmrollen verschoss, und seither kreiert sie unvergessliche Bilder.
Ich kannte hauptsächlich ihre unglaublichen Schwarz-Weiß-Aufnahmen von Polizisten, Feuerwehrleuten und dem New York City der 70er. Dementsprechend überrascht war ich, als ich eine E-Mail von ihr erhielt, deren Betreff “Miami Strippers 2002” lautete. Nachdem ich mich ein paar Mal mit ihr unterhalten hatte, wurde mir jedoch klar, dass sie mit derselben Abenteuerlust an all ihre Projekte herangeht. –Elizabeth Renstrom, Photo Editor VICE US
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VICE: Du bist eine umtriebige Straßenfotografin. Wie kommst du an deine Protagonisten heran, ohne ein Eindringling zu sein?
Jill Freedman: Manchmal bin ich unsichtbar, manchmal nicht. Ich stelle Magie nicht infrage.
Woher kam deine Motivation, diese Stripperinnen zu fotografieren?
Ich habe eine Frau in lächerlichen Stripper-Schuhen in einem Hauseingang gesehen. Daraufhin wollte ich Stripperinnen fotografieren.
Wie suchst du dir deine Themen aus?
Sie suchen mich aus.
Du bist ja sehr bekannt für deine Fotos aus New York City. Macht es dir mehr Spaß, woanders zu fotografieren, wie für diese Story?
Ich liebe es, zu reisen und zu fotografieren. Die Menschen sind überall gleich; die meisten spinnen. Es macht Spaß, die verrückten Momente einzufangen.
Ich habe bei unseren Gesprächen viel über dein Leben erfahren, aber es würde mich interessieren, inwiefern sich deine Lieblingsmotive im Laufe der Zeit gewandelt haben.
Anfangs wollte ich Menschen fotografieren und das will ich heute immer noch. Mir geht es darum, Momente einzufangen und zu teilen.
Dieses Material wurde vorher nirgends veröffentlicht, und du hast mir auch schon gesagt, dass der Großteil deiner Arbeit nicht veröffentlicht worden ist. Das überrascht mich, denn die meisten Künstler brauchen immer sofort eine Reaktion oder werden ohnehin sofort beachtet. Aber du fotografierst, weil du ein Bedürfnis danach hast. Bist du schon immer so?
Ja—ich muss fotografieren, so wie eine Spinne ein Netz spinnen muss. Ich bin glücklich, wenn ich fotografiere. Es ist schön, sich draußen auf der Straße zu verlieren.
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