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Fragen, die Heidi Klums Auftritt im US-TV bei Ellen DeGeneres aufwirft

Heidi Klum ist seit einem halben Jahr glücklich mit Tom Kaulitz zusammen, dem Gitarristen von Tokio Hotel. Doch bevor sich die beiden auf einer Geburtstagsparty ineinander verliebten, war Heidi Single – und bekam wie so viele andere Frauen auch unaufgeforderte Date-Einladungen. Das besondere bei Heidi Klum: Sie wurde von Drake angeschrieben, dem kanadischen Rapper, der neben seiner Musik vor allem für seinen offenen Umgang mit seinen Gefühlen bekannt ist. Das wäre alles eigentlich nicht der Rede wert, hätte Heidi nicht eine neue Show auf Amazon zu vermarkten.

Und so kann man sich schon mal ins US-Fernsehen setzen und den armen Kanadier öffentlich auflaufen lassen. Bei Talkshow-Königin Ellen DeGeneres ließ sich Klum darüber aus, wie sie Drake nach seiner Anmache einfach ghostete und wie besonders es sei, nun mal mit einem Deutschen zusammenzusein. Ja, das hat sie so gesagt. Ja! Genau.

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Wir haben Fragen.

Was hat sich Drake dabei gedacht?

Klar, das schmeichelt dem fragilen Rapperego, wenn ein deutsches Supermodel eher mit dir als mit Brad Pitt was anfangen würde – zumindest hatte Klum das bei einem vorherigen Besuch bei “Ellen” erzählt. Und klar, mit ein bisschen Fantasie kann man das schon mal als Einladung verstehen, sich zu melden. Warum man aber denkt, man müsse dann wirklich versuchen, mit Heidi Klum ins Bett zu gehen, bleibt offen. Befürchtet Drake, bei Frauen abzublitzen, die nicht bereits im Fernsehen gesagt haben, dass sie auf ihn stehen? Ist er heimlich seit Jahren in die Deutsche verliebt, und “Kiki” aus seinem Sommerhit “In My Feelings” steht insgeheim für Keidi Klum, statt einer Fantheorie zufolge für Kim Kardashian? (Ja. Sorry.) Es ist alles nicht so ganz überzeugend. Ein Blick auf die Indizien zeigt: Drake ließ sich die Nummer besorgen und meldete sich erst Wochen später. Das zeugt nicht von viel Leidenschaft, sondern eher von Zeitvertreib. Wahrscheinlich war ihm also einfach nur langweilig.


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Woher weißt du, dass dir wirklich Drake schreibt?

Heidi Klum erzählt bei Ellen, dass sie Drake zuvor gar nicht persönlich kannte. Der soll sich über einen gemeinsamen Kontakt kurzerhand ihre Nummer besorgt (an dieser Stelle: Seit wann ist es cool, Nummern einfach so rauszugeben?) und ihr dann geschrieben haben. Ihr bekommt also eine Nachricht (iMessage? Whatsapp? SMS???? Wir brauchen mehr Infos!!!) von einer unbekannten Nummer, die behauptet, Drake zu sein. Fragt man dann im Bekanntenkreis rum, ob irgendein Idiot die Nummer an unseren liebsten Rap-Emo rausgegeben hat? Oder nimmt man es einfach so hin? Hat Drake vielleicht sogar ein Selfie einer wiedererkennbaren Stelle seines Körpers mitgeschickt? Wir tippen jetzt einfach mal darauf, dass man es als Supermodel wahrscheinlich gewöhnt ist, von needy Bros angemacht zu werden. Ein bisschen skeptisch bleiben wir aber schon.

Ist es jetzt en vogue, auf eine Date-Einladung einfach gar nicht mehr zu antworten?

Das Supermodel gesteht, Drake nach seiner Nachricht einfach geghostet zu haben. (Keine Calls auf seinem Cellphone.) Oh, wow. OK. Kann man sicher machen, wenn dir plötzlich Jürgen aus dem Accounting schreibt, der dir sonst immer so creepy in den Ausschnitt starrt, während du in der Kantine für Fisch anstehst. Dann muss man es aber auch durchziehen und behaupten, die Nachricht nie bekommen zu haben. Sich später in eine Talkshow zu setzen und das als lustige Anekdote erzählen? Puh. Armer Drake. Vielleicht dachte er bis dato, dass ihm sein gemeinsamer Bekannter eine falsche Nummer gegeben hatte. Vielleicht dachte er, dass Heidi einfach noch keine Zeit hatte, zu antworten. Vielleicht hat er monatelang alle paar Minuten sein Handy gecheckt und verzweifelt Heidi Klums Instagrambilder gelikt, um sie an ihn zu erinnern. Tja. Nützt alles nichts. All deine Mühen und du bist nur ne Story in ner Talkshow.

Was haben Deutsche, was Amerikaner nicht haben?

Also, außer einer Debatte darüber, wann eine “Hetzjagd” beginnt und einer Vorliebe für “Teen-Sex” auf Pornhub? Die 45-Jährige ist nämlich überzeugt, dass sie erst mit einem Deutschen zusammenkommen musste, um die “Liebe ihres Lebens” zu finden. Aber um die Frage zu beantworten: Da wäre unsere lustige Sprache, unzählige Sorten Bier und natürlich der jährliche Karneval (den Heidi selbst auch leidenschaftlich gerne feiert). Gerade die Vorstellung, schunkelnd, verkleidet und Bier-trinkend “Atemlos” in mäßig belichteten Kneipen zu grölen, kann man wohl wirklich am ehesten einem Deutschen nahebringen – die stehen schließlich für Spaßkultur wie keine andere Nation. Klum selbst mutmaßt übrigens, dass sie erst einen Deutschen treffen musste, um einen Mann zu finden, der “versteht, wovon ich rede”. Wir glauben allerdings: Das hat weniger mit dem Deutschsein zu tun, denn wir wissen auch nach viel Grübelei immer noch nicht, wovon zur Hölle Heidi hier spricht. Das muss wahre Liebe sein. Sorry, Drake.

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