Foto: reynermedia | Flickr | CC BY 2.0
Wenn du dich früh morgens mit verquollenen Augen in den Vorlesungssaal schleppst und der Billigkaffee aus dem Automaten dein bester Freund ist, dann verteufelst du mit Sicherheit deine Uni dafür, dass du mal wieder die 8-Uhr-Vorlesungen abbekommen hast. In einer aktuellen Studie wurde nun herausgefunden, dass solche frühen Vorlesungen Gift für die Lern- und Aufnahmefähigkeit sein können. Einige Forscher verlangen deswegen, dass die Universitäten erst später mit dem Unterricht beginnen. Das berichtet NPR.
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Die diesen Monat in Frontiers in Human Neuroscience veröffentlichte Studie besagt, dass die meisten Studenten vor zehn oder elf Uhr Zombies ähneln. Daher sollen die Vorlesungen erst um diese Zeit beginnen. Forscher der University of Nevada, Reno, und der britischen Open University haben 190 Erst- und Zweitsemester zu Schlafrhythmus und Produktivität befragt. Dabei wollten sie untersuchen, wie gut das Gehirn an verschiedenen Tageszeiten funktioniert.
Die Wissenschaftler fanden heraus, dass übermäßig viele Studenten nicht dazu gemacht sind, ihr Hirn früh morgens zu benutzen. Diese Studenten bezeichnen sich auch als Nachtmenschen. Daran ist die Biologie schuld.
“Mit der Zeit konnte durch verschiedene Studien bewiesen werden, dass die innere Uhr junger Menschen anders eingestellt ist als die von älteren”, meinte Mariah Evans, die Co-Autorin der Studie, gegenüber NPR. “Das hat nichts mit Faulheit zu tun. Sie können das nicht steuern.”
In anderen Worten: Einem jungen Menschen, der um 7.30 Uhr aufstehen und sich etwas über den Pelzhandel auf der Seidenstraße anhören muss, geht es in etwa so wie einem Erwachsenen, der um fünf Uhr früh zur Arbeit muss.
Forscher pochen schon seit Jahren darauf, dass Schulen den Unterrichtsbeginn nach hinten verschieben. Da ist es doch sinnvoll, an Universitäten – viele Studenten sind ja noch sehr jung – ebenfalls erst später anzufangen.
“Wir wollen, dass Schüler und Studenten etwas lernen”, sagte Evans. “Wir bemühen uns, die akademischen Leistungen durch verschiedene Methoden zu verbessern. Diese Methoden sind jedoch weniger effektiv als die kostenlose Lösung eines veränderten Stundenplans.”