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Turbulenzen wegen Flatulenzen: Furzende Ziegen zwingen Boeing zur Notlandung

Tiertransporte unterliegen meist strengen Bestimmungen. Auch Singapore Airlines beachtet die vorgeschriebenen Containergrößen für Tiere und hält die Temperatur im Frachtraum zwischen vier und 28 Grad Celsius—so betont die Airline es auch ausführlich auf ihrer Website.

Containergrößen und eine konstante Temperatur konnten jedoch das Desaster, das sich in 9.700 Metern Flughöhe ankündigte, nicht verhindern: Am 26. Oktober musste die Fluggesellschaft wegen Problemen der etwas anderen Art trotzdem ihre Boeing 747-400 notlanden. In der Maschine, die 2.186 Ziegen aus dem australischen Adelaide nach Kuala Lumpur, Malaysia, transportieren sollte, schlug etwa nach der Hälfte der siebeneinhalbstündigen Reise bei einer Flughöhe von 9.700 Metern der Rauchmelder im Frachtraum Alarm. Die vierköpfige Crew der Maschine steuerte den nächstgelegenen Flughafen in Depasar auf Bali an und veranlasste die Notlandung.

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Nach Medienberichten stellte sich vor Ort heraus, dass die Ziegen auf der bislang etwa vierstündigen Reise so viel gefurzt hatten, dass die Gaskonzentration in der Luft den Rauchmelder aktiviert hatten.

Tatsächlich sind Blähungen von Schafen und Ziegen ein bekanntes und wissenschaftlich durchaus ausführlich untersuchtes Problem: Stress äußert sich bei den Tieren in extremen Flatulenzen, wie zum Beispiel das „Sheep Magazine” oder das tierärztliche Magazin „The Merck Veterinary Manual” beschreiben. Der Spezialist für Angewandte Schafswissenschaft Michael Neary erklärte in einer Studie, wie wichtig es sei, blähende Schafe und Ziegen vorsichtig zu behandeln: „Der angestaute Druck im Pansen kann zu einem teilweisen Lungeneinsturz führen.” Außerdem würde Blut aus der Bauchhöhle in die Extremitäten gepresst werden, was zu einer Übersäuerung der Tiere führen könne.

Wie es ist, als Ziege zu leben: Dieser Mann hat es probiert.