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“Gay for the stay”: Amanda Knox über Liebe im Frauenknast

Als Leny* in Capanne, einem Frauengefängnis im italienischen Perugia, ankam, wirkte sie mürrisch und verschlossen. Sie lief allein mit gesenktem Blick und hochgezogenen Schultern um den Hof – nichts Ungewöhnliches für einen Neuankömmling. Jedes Gefängnis hat sein eigenes empfindliches Ökosystem. Entwurzelt und an anderer Stelle wieder eingepflanzt zu werden, passiert oft ohne Vorwarnung und ist eine wirklich erschreckende Erfahrung. Leny ist mir sofort aufgefallen: Sie war klein, stämmig und hatte kurze, schwarze Haare. Wie ich sie einschätzte, war sie die Sorte Gefangene, die nur handgreiflich wurde, wenn sie sich verteidigen musste. Also keine Gefahr für mich.

Zwischen 2007 und 2011 saß ich wegen eines Mordes, den ich nicht begangen hatte, im Gefängnis. Als Leny zu uns kam, hatte ich bereits drei Jahre abgesessen. Ich redete allerdings nicht mit ihr. Ehrlich gesagt redete ich mit so gut wie niemandem. Ich blieb lieber für mich.

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