“Sie sagen, ich bin hässlich, habe keine Freunde”, erzählt Keaton Jones, ein 11-jähriger Schüler aus Knoxville, Tennessee, aufgelöst seiner Mutter in die Kamera. Sie habe ihn gerade von der Schule abgeholt, weil er zu viel Angst davor hätte, zum Mittagessen zu gehen. Seine Mitschüler hätten schon Milch über ihn geschüttet. Verzweifelt fragt er: “Warum macht es euch Spaß, unschuldige Leute fertigzumachen?” Sie postet das Video später auf Facebook, inzwischen ist es nicht mehr öffentlich verfügbar. Binnen weniger Tage sammelte es über 22 Millionen Views, wird auf Instagram von Justin Bieber, Snoop Dogg, Katy Perry und T.I geteilt, die ihm Mut zusprechen.
“Ich bin dein Freund, Lil Bro! Schreib mir eine DM und wir können chatten!!! Liebe dich, Buddy!”, schreibt Justin Bieber. Mit ähnlichen Worten bieten ihm auch Snoop Dogg und T.I. ihre Hilfe an, wobei letzterer nochmal zum grundsätzlichen Schlag gegen Mobber ansetzt: “Bullys sind nur Feiglinge, die zu schwach sind, sich um Schmerz, Leiden und Unzufriedenheit in ihren eigenen elenden Leben zu kümmern, also tragen sie es an großartigen Menschen wie dir aus!” Katy Perry bittet, immer lieb zueinander zu sein und Cardi B zeigt sich auf Twitter erschüttert. Sie würde Keaton am liebsten in den Arm nehmen und seine Peiniger verprügeln.
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Doch auch außerhalb der Musikwelt sorgt das Video für mitfühlende Reaktionen. So haben Schauspieler wie Chris Evans ( Captain America), Millie Bobby Brown (Eleven in Stranger Things), Mark Ruffalo (Hulk in Avengers) oder Mark Hamill (Luke Skywalker in Star Wars) Keaton via Twitter virtuell in den Arm genommen.
UPDATE: Der Grund, warum die Facebook-Seite der Mutter Kimberly Jones und damit das ursprüngliche Video nicht mehr öffentlich verfügbar sind, scheint die breite Kritik an ihren mutmaßlich diskriminierenden Ansichten zu sein. In einem Artikel von Newsweek wird auf alte Posts verwiesen, die ihre Verbundenheit mit der Konföderationsflagge (die in den USA als rassistisches Symbol kritisiert wird) zeigen sollen. Auch ihr Sohn soll deswegen angegriffen worden sein, weil er seine Mitschüler mit rassistischen Begriffen beleidigt haben soll. Außerdem gibt es unter dem Hashtag “#kimberlyjones” unzählige Instagram-DM-Screenshots, die das ideologische Weltbild der Mutter darstellen sollen. Allerdings handelt es dabei meist um Unterhaltungen mit Fake-Profilen und nicht der tatsächlichen Kimberly Jones.