In den USA ist Cannabis legal? Nicht ganz. Bisher erlauben erst zehn Bundesstaaten den Verkauf und Konsum von Marihuana als Genussmittel. New York gehört noch nicht dazu, aber Gouverneur Andrew Cuomo scheint fest entschlossen, das zu ändern. Während sich die Mühlen der Bürokratie in der Hauptstadt Albany langsam drehen, sind die Menschen von New York City auch dieses Jahr wieder mit glühenden Tüten und selbstgebauten Schildern auf die Straße gegangen, um für die Legalisierung zu demonstrieren.
Die NYC Cannabis Parade begann 1973 als “Smoke-in” in einem Park in Manhattan. Über die Jahre ist aus dem politischen Hippietreffen eine globale Bewegung geworden. Es gilt als Grundstein des Global Marijuana March, der auch dieses Jahr in zahlreichen deutschen Städten stattfand oder noch stattfindet. Wie in Berlin fand die New Yorker Demo am 4. Mai statt. Wir haben den Tag mit herrlich entspannten Leuten verbracht und mit ihnen über ihre Gedanken, Motivationen und Bedenken rund um Cannabis gesprochen.
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Celia

“Ich bin Teil eines Startups, das Anbau-Kits herstellt, mit dem Menschen ihr eigenes Cannabis zu Hause anbauen können. Wir sind hier, um uns weiterzubilden und den Aktivismus in der Cannabis-Community zu unterstützen.”

Mark

“Eigentlich geht es hier um Menschenrechte. Wir setzen uns für eine saubere, natürliche Art des Lebens und Heilens ein.”

Aron

“Ich bin bekannt als der verrückte Hippie-Tortenschmeißer, weil ich faschistische Politiker mit Torten beworfen habe. Ich organisiere seit den 60ern Smoke-ins mit. Ich will nicht, dass der Staat mit der Pflanze Geld verdient. Anbau, Verkauf und Vertrieb sollten legal sein. Cannabis sollte die Chemikalien der Pharmariesen ersetzen.”

Doobie (Adam)

“Gute Menschen wollen einfach ein bisschen Spaß mit Cannabis haben. Überall, wo man Legalisierung ausprobiert hat, hat es funktioniert. Warum nicht auch hier?”

Sasha und Kimberly

“Wir machen Veranstaltungen, die Menschen in einer sicheren Umgebung zusammenbringen und den Körper mit Essen und Cannabis heilen.”

Mick

“Von der Prohibition und den Tabus abgesehen, ist Cannabis eine Droge, die konstruktiv für eine Gesellschaft ist. Sie ist auf jeden Fall viel besser als Tabak oder Alkohol.”

Kassandra Frederique von der NGO Drug Policy Alliance

“Bei der Cannabis-Reform geht es uns vor allem um die Kriminalisierung von Menschen. Die aktuellen Gesetze bestrafen überwiegend Arme, People of Color und Frauen.”

Darin

“Ich finde, ein Joint sollte so leicht zu bekommen sein wie Zigaretten. Niemand sollte dafür verhaftet oder bestraft werden. Ich bin für die vollständige Legalisierung.”

Chary

“Marihuana ist Medizin und hilft bei allen möglichen Gesundheitsproblemen. Und es hilft überall der Wirtschaft. Warum nicht auch in New York?”
Dana Beal, Mitgründer des Global Marijuana March

“Das erste Smoke-in veranstalteten wir im Juni ’67 beim Grateful-Dead-Konzert im Tompkins Square Park. Heute sind 40 Prozent der US-Amerikaner immer noch der Meinung, dass wir ins Gefängnis gehören. Es ist also wichtig, die Legalisierungsgegner anzusprechen und mit ihnen zu diskutieren.”

Scarlet und Grizzly

“Von allen Drogen birgt Cannabis anscheinend die größte Gefahr: Freiheit. Ich finde es inspirierend, wie hartnäckig und heldenhaft Frauen in dieser Branche agieren. Von Frauen geführte Unternehmen bereiten den Weg für Dialog, Respekt, Bildung und Gleichstellung.”

Doug Greene von der Initiative Empire State NORML

“Für die volle Legalisierung braucht es eine große Bewegung, bei der mehrere Generationen zusammenarbeiten. Diese Pflanze hat unglaubliche Heilkraft. Wir haben sie und die Menschen, die sie gebrauchen, viel zu lange kriminalisiert.”

Jaydah

“Mit Cannabis können Menschen entspannen und eine Auszeit zu nehmen. Es ist wundervoll.”

Josh

“Ich bin kein Konsument, aber für mich war schon immer klar, dass Legalisierung die Antwort ist. Warum? Wegen des Geldes. Geld für Unternehmen, für Regierungsprogramme und für die medizinische Anwendung. Am wichtigsten ist aber, dass wir eine gerechtere Rechtsprechung und mehr soziale Gleichheit bekommen.”
Nicholas

“Ich verwende verschiedene Sorten für verschiedene Zwecke. Es ist ein wichtiger Teil meines Lebens, aber es kontrolliert mich nicht. Es ist therapeutisch.”

Troy

“Seit zehn Jahren komme ich zu dieser Demonstration, seit acht Jahren gehöre ich zu den Organisatoren. Social Media hat es kleinen Gruppen ermöglicht, ein Massenpublikum zu erreichen. Dadurch können wir es mit den Anti-Cannabis-Gruppen aufnehmen, die viel Geld im Rücken haben.”

Ant

“Es ist in unserer DNA. Es ist Teil der menschlichen Kultur. Cannabis ist für mich eine Pflanze und alle Pflanzen sind heilsam.”

Elena (links) und Micky (rechts)

Elena: “Viele meiner Freunde haben in der High School gekifft, aber mir hat das immer Angst gemacht. Im Sommer hat eine von ihnen mir etwas mit Cannabis zu essen gegeben. Der Rest ist Geschichte. Aber ich finde, es sollte reguliert werden wie Alkohol und Tabak, mit einem Mindestalter.”
Micky: “Die Legalisierung wird mehr Forschung zu den Langzeitwirkungen von Cannabis ermöglichen. Das sehe ich als eine gute Sache.”

Bobby

“Cannabis ist ein Sakrament! Es ist der brennende Busch. Moses hat es auf dem Berg geraucht. Was ist aus der Religionsfreiheit geworden? Wir rauchen den brennenden Busch und sehen Gott in allem und jedem.”


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