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Popkultur

Finnische Hasenschwänze am /slash Filmfestival

Wir haben mit den Regisseur über seine Beziehung zu Hasen und Penissen gesprochen, und warum er gerade diesen Film gedreht hat.
Foto: bunnythekillerthing.com

Dieses Jahr zeigte uns das /slash Filmfestival einen der furchteinflössendsten Killerhasen seit Monty Pythons Ritter der Kokosnuss. Bunny the Killer Thing ist eine tiefschwarze Horrorkomödie und das Langfilmerstlingswerk des Finnen Joonas Makkonen.

Eine tromaeske Kreatur—halb Mensch, halb Hase, ausgestattet mit einen riesigen Penis—ist in den finnischen Wäldern auf der Jagd nach allem, was nach einer Vagina aussieht. Natürlich macht gerade eine Gruppe junger, sexuell aktiver Leute in einer Cabin in the Woods Urlaub, und zu ihnen gesellen sich slasher-typisch noch weitere schräge Gestalten, respektive Opfer.

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Berüchtigte Penisszenen gab es am /slash Filmfestival schon öfters zu sehen—beispielsweise in Jörg Buttgereits Nekromantik oder A Serbian Film. Bunny steht dem in nichts nach und macht das Gemächt des Killerhasens zu einen zentralen Thema des Films. Wer rotierende Hasenpenisse sucht, ist fündig geworden. Der Rest überlegt es sich vielleicht noch einmal.

Wir haben mit Joonas über seine Beziehung zu Hasen und Penisse gesprochen, ob seine Mutter und das Publikum den Film mochten, und warum er gerade diesen Film gedreht hat.


Teaser Trailer zu Bunny the Killer Thing:


VICE: Mit den Trailer hattest du mich gleich. Eine Kreatur, halb Mensch, halb Hase, mit einen riesigen Penis und auf der Jagd nach Sex.
Joonas: Schön zu hören.

Hast du eine spezielle Beziehung zu Hasen?
Ich hatte einen Hasen, als ich 12 war, und ich mochte ihn sehr. Aber generell bin ich mehr der Hundemensch.

Und hast du eine spezielle Beziehung zu Penissen?
Nur zu meinen eigenen.

Alles klar. Wie viele Plastikschwänze habt ihr für den Film gebraucht?
Es waren nur etwa vier Stück, die wir selbst aus Silikon gegossen haben. Irgendwer aus der Crew muss sie noch haben, einer liegt glaube ich bei mir zuhause herum.

Foto: Penis-Cam. Trailer Screenshot

Warum hast du einen Film gedreht, der sich um einen Hasen mit einen Riesenpenis auf der Jagd nach Sex dreht? Das interessiert wohl nicht nur Psychoanalytiker.
Bunny ist mein erster Langfilm, und da wollte ich etwas wirklich Spezielles machen. Bunny ist einfach ein verrücktes Konzept. Als Independent-Regisseur kann und muss man da einige Risiken eingehen. Es gibt fast keine schwarzen Horrorkomödien aus Finnland. Und ich habe auch einen etwas kindischen Humor diesbezüglich und finde rotierende Penisse lustig.

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Hat deine Mutter den Film gesehen?
Nein, aber sie hat glaube ich den Trailer gesehen. Solche Filme sind generell nicht so ihr Ding. Sie hätte lieber, ich würde Dramen machen. Und es gibt bessere Gesprächsthemen mit Müttern als Hasenschwänze. Sie unterstützt mich jedenfalls bei meinen Traum, Filme zu machen. Danke, Mom.

Foto: Links der Regisseur, rechts ein Hauptdarsteller, vor der Filmvorführung (und nach den Zombiewalk) © Hanna Pribitzer

Nicht jeder scheint Spaß mit monströsen Menschenhasen mit noch monströseren Penissen zu haben.
Man kann nicht alle glücklich machen, aber ich bin froh, dass der Film ein Publikum gefunden hat, das solche Filme schätzt.

Hast du auch Hate bekommen? Rassismus- oder Sexismusvorwürfe? Es gibt ja einige nicht allzu politisch korrekte Szenen.
Nicht persönlich. Aber ich habe schon etwas in die Richtung gehört und gelesen. Ich dachte nicht, dass Bunny von Leuten als anstößig oder beleidigend empfunden wird, dass sich Leute so angegriffen fühlen. Aber gerade in Nordamerika, wo es derzeit recht viele Kontroversen um Rassismus gegen Schwarze gibt, haben die Leute sensibel reagiert. Als ich das bemerkt habe, dachte ich mir nur: Fuck, das wollte ich aber nicht damit erreichen. Und ich bin auch kein Rassist.

Gut. Habe ich auch nicht gedacht. Hast du versucht Grenzen auszuloten—sowohl inhaltlich als auch formal? Es gibt einige ernste Szenen in deiner Horrorkomödie.
Ja, das wollte ich. Die ernsten Szenen haben mir längere Einstellungen ermöglicht, die den Darstellern Raum boten zur Charakterentwicklung. Leider ist mir das nicht immer ganz so gut gelungen, wie ich es mir wünschte.

Foto: bunnythekillerthing.com

Ich fand das schon ganz gut. Bist du ein Troma-Fan?
Ich habe ehrlich gesagt nur einen Film von Troma gesehen: The Toxic Avenger.

Welche Regisseure oder Filme haben dich besonders beeinflusst?
Return of the Living Dead von Dan O'Bannon und U-Turn von Oliver Stone sind zwei Filme, die mich besonders beeindruckt haben. David Fincher finde ich auch sehr gut.

Was planst du als nächstes?
Ich habe noch unzählige Ideen für eine Fortsetzung von Bunny im Kopf, aber als nächstes möchte ich mal etwas anderes machen, zum Beispiel eine dunkle Tragikkomödie. Ich möchte nicht nur auf Bunny reduziert werden.