

Durch die Wohnung führt mich Saw Norman, ein Flüchtling aus dem Volk der Karen—eine der vielen ethnischen Gruppen, deren Rebellen seit Jahrzehnten gegen die burmesische Regierung kämpfen. Norman (Name von der Redaktion geändert) ist 52 und floh schon mit acht Jahren vor dem Bürgerkrieg. 2006 setzte er sich über die Grenze nach Thailand ab. Seitdem lebt er in Mae La.Ein Jahr vor seiner Ankunft in Mae La hatte die thailändische Regierung die Erfassung von Neuankömmlingen aus Burma gestoppt, und ohne Registrierung ist keine Aussiedlung möglich.„Wer nach 2005 in den Lagern angekommen ist, steht nicht einmal in der Datenbank der thailändischen Regierung“, sagt Sally Thompson. Sie leitet das Border Consortium, eine NGO, die burmesischen Flüchtlingen in Thailand hilft. Der rechtliche Status von Menschen wie Herrn Norman ist ungeklärt. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass sie als unerwünschte Personen nach Burma zurückgeschickt werden.Die einzige Hoffnung für Normans Familie, aus dem Lager Mae La herauszukommen, wäre das Ende des burmesischen Bürgerkrieges. Regierung und Rebellen verhandeln derzeit über einen Waffenstillstand, aber in einigen Landesteilen wird immer noch gekämpft.Doch wenn Herr Norman die Wahl hätte, würde er sowieso nicht nach Burma zurückkehren. Am liebsten will er in den Westen, damit es seinen Kindern einmal besser geht. Aber vorerst bleibt Mae La ihr Zuhause, und die Apartment-Attrappe nur ein Traum.